Chronik/Wien

Warum im dritten Bezirk ein Säckchen Münzen verbuddelt wurde

Ein Säckchen Münzen, eine aktuelle Ausgabe der Wiener Zeitung und eine deutsch-österreichischen Freundschaftsanstecknadel liegen seit heute Mittag verbuddelt in der Erde mitten im dritten Wiener Gemeindebezirk. Allerdings nicht irgendwo, sondern auf dem 5.300 Quadratmeter großen Baustellenareal der deutschen Botschaft. Diese bekommt hier bis 2024 ein neues Gebäude errichtet. Zur Grundsteinlegung wurde dort eine Zeitkapsel vergraben.

Auf rund 3.650 Quadratmetern sollen Büros mit einer neuen Pass- und Visa-Stelle, ein Veranstaltungssaal, ein neues Residenzgebäude sowie ein Botschaftsgarten entstehen. Die Botschaft soll ein Ort der internationalen Begegnung sein, sagte der deutsche Botschafter Ralf Beste.

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Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) lobte am Donnerstag im Rahmen der Grundsteinlegung die "außerordentlich guten Beziehungen" zwischen Österreich und Deutschland.

Fokus auf Sicherheit

Das neue Bauprojekt befindet sich in einem, Ludwig zufolge, "besonders sensiblen Teil" der Bundeshauptstadt: In der Umgebung der deutschen Botschaft sind zahlreiche weitere diplomatische Vertretungen anderer Länder angesiedelt. 

Bei der Planung – die Gesamtkosten werden auf 33 Millionen Euro geschätzt – habe man auf Sicherheit einen besonderen Fokus gelegt. Das Gebäude werde auch die Ständige Vertretung der Bundesrepublik Deutschlands bei der OSZE (Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa) beherbergen und "sehr sicher sein, aber Sie werden das fast nicht merken", sagte der Architekt Benedikt Schulz am Donnerstag.

Als hätte es die Wiener Zeitung im Voraus gewusst: Sie titelte an diesem Tag, anlässlich der Kinopremiere des neuen James Bond Films,: "Spion kurz vor Pension". Diese Botschaft wird nun auch die künftige Generation eines Tages über den Bau der neuen Botschaft lesen.