Verbrannte Frauenleiche: Identität dürfte geklärt sein
Es war ein schockierender Fund, den ein Wanderer am Sonntag in einem Waldstück nahe der Amundsenstraße in Hernals machte: Durch das laute Bellen seines Hundes stieß der Mann auf einen verbrannten Leichnam.
Nachdem es zunächst keine Hinweise auf die Identität der Toten gab - ihre Verbrennungen waren sehr schwer - gab die Polizei auf KURIER-Anfrage bekannt, dass es sich mit großer Wahrscheinlichkeit um eine 63-jährige Frau handeln dürfte.
"Sie wurde am 17.02.2024 von Angehörigen abgängig gemeldet", sagte Polizeisprecher Philipp Haßlinger. Dem derzeitigen Ermittlungsstand nach dürfte Fremdverschulden eher auszuschließen sein.
Die Polizei sprach im Vorfeld von einem „bedenklichen Todesfall“, ermittelt wurde demnach in alle Richtungen.
Keine Zeugen
Neben der Leiche fanden die Ermittler einen Reisekoffer. „In dem Koffer waren ein Schlüssel und Weinflaschen“, sagte Polizeisprecher Philipp Haßlinger. Das Landeskriminalamt ermittle auf Hochtouren, hieß es. Zeugen dürfte es keine gegeben haben.
Eine Obduktion des Leichnams wurde bereits angeordnet. „In den nächsten Tagen rechnen wir mit einem Obduktionsergebnis“, erklärt Haßlinger. Am Dienstagvormittag lag es jedenfalls noch nicht vor.
Bei einem Lokalaugenschein am Montag spekulierten auch einige Spaziergänger über den Fundort und die Todesumstände der Frau. „Ich glaube nicht, dass der Leichnam da schon lang gelegen ist. Das ist eine Gegend, wo viele ihre Hunde frei laufen lassen. Da hätte bestimmt schon einer angeschlagen“, sagte etwa eine Wienerin, die am Montagvormittag mit ihrem Hund im Wald in Hernals spazieren ging.
Ob die Frau am Auffindungsort starb oder ob ihr Leichnam nur abgelegt wurde, ist derzeit noch Gegenstand von Ermittlungen. Es sollen zumindest weder Auto- noch Fuß- oder Schleifspuren gefunden worden sein sollen, die zur Fundstelle führten.
Einer, der die Gegend gut kennt und dabei war, als die Polizei am Sonntag vor Ort eintraf, ist der Leiter des Forstbetriebs in der Gegend rund um den Schottenhof. „Ja, ich war am Sonntag da, als die Polizei gekommen ist. Jetzt sieht man aber nichts mehr“, sagte er am Montag bei einem Lokalaugenschein. Die Fundstelle sei im Gebüsch schwer einzusehen und rund 80 Meter von der Forststraße entfernt.
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Auch Stefanie Rainer spazierte am Montag mit ihrem Hund die Forststraße in Hernals entlang. „Ich bin heute seit Längerem wieder einmal hier. Es ist ein sehr eigenartiges Gefühl, an einem Weg entlangzugehen, wo in der Nähe eine Leiche gefunden worden ist“, schildert etwa Stefanie Rainer, die am Montag ebenfalls mit ihrem Hund unterwegs ist.
Wenn sie allein mit ihrer Hündin spazieren gehe, habe sie generell oft ein mulmiges Gefühl. „Dieses Gefühl war nun wohl berechtigt“, schilderte die junge Frau.
Sie sind in einer verzweifelten Lebenssituation und brauchen Hilfe? Sprechen Sie mit anderen Menschen darüber. Hilfsangebote für Personen mit Suizidgedanken und deren Angehörige bietet das Suizidpräventionsportal des Gesundheitsministeriums. Unter www.suizid-praevention.gv.at finden sich Kontaktdaten von Hilfseinrichtungen in Österreich. In Österreich finden Frauen, die Gewalt erleben, u.a. Hilfe und Informationen bei der Frauen-Helpline unter: 0800-222-555, www.frauenhelpline.at; beim Verein Autonome Österreichische Frauenhäuser (AÖF) unter www.aoef.at; der Wiener Interventionsstelle gegen Gewalt in der Familie/Gewaltschutzzentrum Wien: www.interventionsstelle-wien.at und beim 24-Stunden Frauennotruf der Stadt Wien: 01-71719 sowie beim Frauenhaus-Notruf unter 057722 und den Österreichischen Gewaltschutzzentren: 0800/700-217; Polizei-Notruf: 133)
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