Chronik/Wien

Terror-Prozess gegen radikale Islamisten in Wien

Am Mittwoch muss sich am Wiener Landesgericht ein 30-Jähriger wegen terroristischer Vereinigung und Terrorismusfinanzierung verantworten. Dem aus der Türkei stammenden Mann wird vorgeworfen, sich am Versuch beteiligt zu haben, den kurdischen Salafisten und IS-Getreuen Halis Bayancuk alias Ebu Hanzala im deutschsprachigen Raum bekannter zu machen, indem er dessen Predigten und Vorträge ins Deutsche übersetzte und verbreitete. Er soll auch für den IS Spenden gesammelt haben.

Außerdem soll der Angeklagte 2018 Kontakt zum engeren Umfeld des späteren Attentäters von Wien gehabt haben, der am 2. November 2020 in der Innenstadt vier Menschen erschossen hat. Laut Anklage hielt er zweieinhalb Jahre zuvor per Chat intensiven Kontakt zu jenem Anhänger der radikalislamistischen Terror-Miliz „Islamischer Staat“ (IS), mit dem der Attentäter nach Syrien reisen wollte, um sich dem IS anzuschließen. Die beiden wurden im Herbst 2018 in der Türkei aufgegriffen und festgenommen. Dem nunmehrigen Angeklagten wird angekreidet, die Foreign Terrorist Fighters in ihren Reiseplänen bestärkt und somit einen psychischen Tatbeitrag zu ihren terroristischen Vorhaben geleistet zu haben.