Banküberfall mit Coronamaske: Kundin angeschossen
Von Konstantin Auer
Beamte der Polizei-Spezialeinheiten Cobra und WEGA in Sturmhauben und mit Gewehren durchsuchen die Donaustadt. Das Landeskriminalamt befragt in einem abgesperrten Gebäude am Rennbahnweg Zeugen, und ein Polizeihubschrauber kreist über der Hauptstadt.
Freitagvormittag hat dort ein bewaffneter Mann eine Bank überfallen. Eine 58-jährige Kundin wurde angeschossen.
Gegen 10.40 Uhr fuhr die alarmierte Polizei zu einer Filiale der Bawag am Rennbahnweg 40. Mindestens fünf Personen befanden sich im Gebäude, als ein noch unbekannter Mann eintrat. Der genaue Tathergang ist laut Polizei noch unklar. Man weiß mittlerweile jedoch, dass der Verdächtige, die Kunden aufgefordert haben soll, sich auf den Boden zu legen. Die 58-jährige dürfte laut Polizei versucht haben, aus dem Foyer zu flüchten.
Der mutmaßliche Bankräuber schoss sie laut Polizei von hinten mit einer Handfeuerwaffe an und traf sie im Bereich der Nieren. Die Frau erlitt einen Durchschuss, die Polizei stellte die Projektile sicher. Das Opfer wurde von der Rettung in ein Spital gebracht. Sie befindet sich auf der Intensivstation, ihr Zustand ist aber stabil. Sie konnte von der Polizei noch nicht befragt werden.
Fahndung nach Täter
Der mutmaßliche Täter flüchtete nach der Tat mit einer noch unbekannten Summe Bargeld aus der Bank, bestieg ein Rad und fuhr auf dem Rennbahnweg Richtung Osten davon. Die Polizei leitete sofort eine Großfahndung ein; diese verlief aber ohne Erfolg.
„Wenn jemand mit dem Rad flüchtet, ist der Radius, in dem wir suchen müssen, recht groß“, erklärt Polizeisprecher Paul Eidenberger vor Ort.
Auch die Täterbeschreibung sei recht „rudimentär“, da der Mann eine Mundschutz-Maske getragen hat. Zeuge Alfred Saml berichtet dem KURIER: „Ich habe einen Mann gesehen, der mit Sackerl und Maske aus der Bank stürmte.“ Der Mann habe eine dunkle Jacke und eine dunkle Jogginghose getragen. Auch seine Haare dürften dunkel gewesen sein. „In dem Gebäude befinden sich neben der Bank auch eine Trafik und ein Wettbüro, da werden wir sicher Überwachungsaufnahmen bekommen“, sagt Eidenberger.
Am Nachmittag wurde die Sofortfahndung eingestellt. „Das macht jetzt der normale Streifendienst mit“, erklärt Eidenberger. Man rechnet damit, dass der mutmaßliche Täter schon weit gekommen sein könnte. Jetzt werden vom Landeskriminalamt etwaige DNA- und Lackkratzspuren ausgewertet. Auch die gefundenen Projektile könnten laut dem Polizeisprecher interessante Informationen über den Verdächtigen bringen.