Mordfälle: Verdächtiger Obdachloser noch immer nicht einvernommen
Die Ermittlungen rund um die Mordfälle, die Wien in diesem Jahr bereits erschütterten, laufen auf Hochtouren. Aussagen des obdachlosen Polen, der unter Verdacht steht, eine junge Mutter in einem Einfamilienhaus in Floridsdorf und den ehemaligen Präsidenten der Apothekerkammer in seinem eigenen Haus erschlagen zu haben, gibt es noch keine.
DNA-Auswertung
"Die Auswertung der DNA Datenbank ist noch nicht abgeschlossen. Seitens der Wiener Polizei können weder weitere Treffer bestätigt noch ausgeschlossen werden", sagt Polizeisprecher Daniel Fürst auf KURIER-Anfrage. Auch die beiden Kinder der jungen Frau sollen bereits einvernommen worden sein. "Im Sinne des Opferschutzes gibt es hinsichtlich der Befragung der Kinder keine weiteren Informationen", erklärt Fürst.
Der Tatverdächtige befindet sich bereits in Obhut der Justiz.
Fall 1: Tod des Apothekers
Am 1. Jänner wurden die Ermittler in die Donaustadt alarmiert: Der 74 Jahre alte Apotheker Heinrich Burggasser war erschlagen in seinem eigenen Haus gefunden worden: „Er hatte massive Kopfverletzungen erlitten und zeigte Zeichen von Misshandlungen. Außerdem war er an den Beinen gefesselt gewesen“, sagt Berger.
Die Ermittler hätten den Tatort als „surreal“ beschrieben. Der Täter dürfte sich nach dem Mord noch einige Stunden in dem Haus aufgehalten und Alkohol getrunken haben. Er packte auch eine Tasche mit Diebesgut, die er dann aber stehen ließ. Nur seine eigenen Schuhe tauschte er mit denen des Apothekers. Dessen Geldbörse warf er wenige Meter vom Tatort entfernt einfach weg.
Fall 2: Junge Mutter erstochen
Acht Tage später fand dann ein Familienvater seine 31 Jahre alte Ehefrau mit Stichverletzungen an Bauch und Kopf im gemeinsamen Haus. Der Mann war von einem kurzen Skiurlaub zurückgekehrt. In der Wohnung befanden sich auch die vier und sechs Jahre alten Töchter des Paares.
Einen direkten Zusammenhang zwischen den Opfern scheint es nicht zu geben: „Es scheint sich um willkürliche Taten zu handeln“, sagt Polizeipräsident Gerhard Pürstl. Die einzige Gemeinsamkeit soll sein, dass beide Opfer ihre Eingangstür nicht versperrt hatten.
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