Lockdown-Jungtier in Schönbrunn: Faultiere haben Nachwuchs
Von Kevin Kada
Schlafen, essen und herumhängen: So stellen wir uns ein gemütliches November-Wochenende vor. Die Faultiere im Tiergarten Schönbrunn verbringen jeden Tag auf diese Weise. Alberta und Einstein haben derzeit ein Jungtier.
Das Kleine ist bereits am 24. April während der ersten Schließung des Zoos aufgrund des Lockdowns im Frühjahr zur Welt gekommen. Gesehen haben es die Besucher bis jetzt allerdings noch nicht.
„In der Hauptsaison hatten wir das Vogelhaus aufgrund der schmalen Wege geschlossen. In der kalten Jahreszeit beim geringen Besucheraufkommen wollten wir es öffnen und unser Jungtier vorstellen. Doch es kam anders und der Tiergarten wurde wie alle Freizeiteinrichtungen wieder geschlossen. Jetzt möchten wir den vielen Faultierfans zumindest mit Bildern des Nachwuchses eine Freude bereiten“, erklärt Tiergartendirektor Stephan Hering-Hagenbeck.
Sieben Monate alt und drei Kilo schwer
Das Jungtier ist mittlerweile sieben Monate alt und wiegt etwa drei Kilogramm. Es liegt auf seiner Mutter wie in einer Hängematte und wird von ihr herumgetragen. Kurze Strecken hantelt es sich mit Hilfe der gebogenen Krallen schon selbst am Seil entlang. Auch das Geschlecht ist bereits bekannt: Es ist ein Weibchen und hat vom Tierpfleger-Team den Namen „Pauline“ bekommen.
„Zweifingerfaultiere sind in den Regenwäldern Südamerikas heimisch. Wir züchten sie im Rahmen des Europäischen Zuchtbuchs. So faul wie ihr Ruf sind unsere Faultiere nicht. Für Alberta und Einstein ist Pauline immerhin bereits das zehnte Jungtier“, so der Tiergartendirektro.
Pauline wird noch gesäugt, frisst aber auch schon mit den Eltern mit. Das Schönbrunner Faultier-Menü besteht aus verschiedenen Salat- und anderen Gemüsesorten sowie gekochtem Reis. Als besonderen Leckerbissen schätzen sie ein gekochtes Ei.