Aktivist unter Polizeiauto: "Ich bekam keine Luft"
Die Videoaufnahmen, die im Rahmen der Klimademo am 31. Mai in Wien gemacht wurden, haben seit Mittwoch ein gerichtliches Nachspiel. Auf einer Szene ist ein Mann zu sehen, der von der Polizei am Boden fixiert wird. Sein Kopf liegt unter einem Polizeiwagen. Als dieser anfährt, wird er in letzter Sekunde weggerissen.
Der Deutsche Anselm Schindler hat deshalb mit seinem Anwalt Clemens Lahner eine Maßnahmenbeschwerde beim Wiener Landesverwaltungsgericht eingebracht. Und er beschwert sich darin nicht nur über seine gefährliche Fixierung unter einem Polizeibus. Seine Festnahme sei zu Unrecht erfolgt. Außerdem wäre er, obwohl er einen Ausweis dabei hatte, über Nacht festgehalten worden. „Zum Teil mit Handschellen im Dunklen“, wie sein Anwalt sagt.
Drei Tage lang wird sich das Gericht voraussichtlich mit den Geschehnissen auseinandersetzen. Am Mittwoch sagten neben Schindler auch drei beteiligte Polizisten aus. Sie schilderten das Geschehen anders: "Er wollte den Bereich nicht verlassen, also mussten wir eine Festnahme aussprechen. Er hat sich gewehrt. Und so ist er unter den Polizeibus gerutscht." Als sich der Bus in Bewegung setzte, habe man den Mann sofort weggezogen.
Am Donnerstag und Freitag kommen auch Demonstranten, Videomacher, ein Amtsarzt und unbeteiligte Zeugen zu Wort.