Kohlenmonoxid-Gefahr bei Gasthermen: Fünf lebensrettende Tipps

Chronik/Wien

Kohlenmonoxid-Gefahr bei Gasthermen: Fünf lebensrettende Tipps

Eine junge Frau starb am Samstagabend aufgrund einer Kohlenmonoxid-Vergiftung. Während des Duschens dürfte die Kohlenstoffmonoxid-Konzentration im Badezimmer der Wohnung in der Oberen Bahngasse in Wien-Landstraße dermaßen schnell angestiegen sein, dass die junge Frau zusammenbrach, noch bevor sie die Türe öffnen konnte.

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Der in der Wohnung anwesenden Familie fiel auf, dass etwas nicht stimmt, als die junge Frau lange Zeit nicht aus dem Badezimmer kam. Sie brachen die Türe auf und fanden die Frau bewusstlos auf dem Badezimmerboden liegend vor.

Erfolglose Reanimation 

Sie verständigten die Rettung. Als diese eintraf, schlug das CO-Warngerät Alarm. Die junge Frau wurde sofort in das Stiegenhaus gebracht und die Reanimation begonnen – leider vergeblich. Die Frau verstarb vermutlich, weil sie zu lange einer hohen CO-Konzentration ausgesetzt war.

Parallel zu den Wiederbelebungsmaßnahmen verständigte die Wiener Berufsrettung die Berufsfeuerwehr Wien. Die Feuerwehrleute betraten die Wohnung mit Atemschutzgeräten, öffneten alle Fenster und belüfteten die Wohnung.

Verschmutzte Therme

Gleichzeitig wurden sämtliche Wohnungen des Hauses kontrolliert und die Bewohner ins Freie gebracht. Der Inspektionsrauchfangkehrer der Berufsfeuerwehr Wien stellte als vermutliche Ursache eine stark verschmutzte Gastherme fest.

Die Feuerwehrleute betraten die Wohnung mit Atemschutzgeräten, öffneten alle Fenster und belüfteten die Wohnung. Gleichzeitig wurden sämtliche Wohnungen des Hauses kontrolliert und die Bewohner ins Freie gebracht.

Fünf lebensrettende Tipps

Da sich lebensgefährliche Unfälle mit dem farb- und geruchlosen Gas zuletzt häuften, gibt die Feuerwehr folgende Tipps:

  1. Fenster und Türen öffnen:
    Beim Betrieb der Gastherme, etwa beim Duschen oder Geschirrabwaschen, sollte man Fenster und Türen zu dem Raum öffnen, in dem die Therme steht.
     
  2. Unwohlsein ernst nehmen:
    Man sollte auf frühe Anzeichen einer Vergiftung wie Übelkeit, Schwindel und Kopfschmerzen achten. Dies sei speziell derzeit aufgrund der hohen Temperaturen notwendig. Denn in immer mehr Haushalten ist ein mobiles Klimagerät im Einsatz. Diese saugen Luft aus den Räumen, sodass Thermen zu wenig Verbrennungsluft bekommen und in Folge Kohlenmonoxid entsteht. Ganz ähnlich verhält es sich übrigens bei Dunstabzugshauben und eingebauten Ventilatoren.
     
  3. Die Gastherme regelmäßig warten lassen:
    Man sollte die Gastherme mindestens einmal im Jahr von einem Installateur überprüfen lassen. Der Profi erkennt somit früh genug, wenn diese nicht richtig funktioniert und potenziell gefährlich ist.
     
  4. Rauchfang überprüfen lassen:
    Durch die Hitze kann sich in Rauchfängen zudem eine Art Luftstoppel bilden. Wenn die Außentemperaturen zu hoch sind, sind die Abgase im Vergleich dazu nicht heiß genug und ziehen daher nicht nach oben ab. Es bildet sich ein Abgasrückstau. Nicht zuletzt deshalb ist die Wartung der Thermen und Rauchfänge aktuell besonders wichtig.
     
  5. Fenster- und Türdichtungen überprüfen lassen:
    Verschärft wird das Problem auch durch die immer besseren Dichtungssysteme. Bei neuen Fenstern  und Türen empfiehlt es sich daher, den Rauchfangkehrer testen zu lassen, ob noch ausreichend Luft zirkuliert.