In Währing entstehen nach 35 Jahren wieder geförderte Wohnungen
Nach 35 Jahren ist es wieder soweit: In Währing werden geförderte Mietwohnungen gebaut - und zwar von der Wohngenossenschaft EBG.
Insgesamt werden auf der Pötzleinsdorfer Höhe 71 geförderte Mietwohnungen errichtet. Sie werden in vier Häusern untergebracht, die Stadt Wien finanziert das Bau-Projekt mit.
Die Größe der Wohnungen variiert zwischen 55 und 102 Quadratmetern. Ein Drittel davon sind sogenannte Smart-Wohnungen - also besonders kompakte, günstige Wohnungen für Kleinfamilien, Paare und Singles.
Die Miete beträgt pro Quadratmeter höchstens 7,50 Euro. Sieht man sich den durchschnittlichen Quadratmeter-Preis in Währing an, wird der große Unterschied zu den ortsüblichen Mieten deutlich: Im Schnitt beträgt der Quadratmeter-Preis 17,09 Euro.
„Das Besondere am gemeinnützigen sozialen Wohnbau in Wien ist, dass er auch in teureren Wohngegenden wie in Währing möglich ist und dort nebst hohen Qualitätsstandards auch den ökologischen Anforderungen gerecht wird. So bietet er auch Menschen mit niedrigen Einkommen leistbaren Wohnraum“, sagt Martin Orner, Geschäftsführer der EBG.
Freifläche für jede Wohnung
Im 18. Bezirk ist das Problem von gemeinnützigen Bauträgern, dass sie kaum geeignete Grundstücke finden. Daher wurden in den vergangenen 35 Jahren auch keine geförderten Wohnungen errichtet.
Privatgrundstücke seien für den Bau von Genossenschaftswohnungen einfach zu teuer, sagt Andreas Höferl, Vorsitzender der SPÖ Währing. Die EBG wurde nun am Neustifter Friedhof fündig: Sie baut nun auf einer bisher nicht genutzten Erweiterungsfläche des Friedhofs. Bei dieser handelt es sich nämlich um einen öffentlichen Grund.
Laut EBG ist das Bau-Projekt besonders klimafreundlich: Dies ist vor allem der günstigen Holzriegelbauweise geschuldet. Bei dieser besteht die Grundkonstruktion des Hauses aus Holzbalken, was besonders wärmedämmend ist.
Das Warmwasser wird über eine Fotovoltaikanlage aufbereitet.
Zur Wohnfläche selbst wird es zusätzlichen "privaten Freiraum" geben. Das heißt: Jede Wohnung wird einen Balkon, eine Terrasse oder einen Garten haben.
Lange Warteliste
Damit sich die Mieter untereinander kennenlernen können, sind zusätzliche Flächen eingeplant: zum Beispiel ein Gemeinschaftsgarten, mehrere Gemeinschaftsräume und eine Küche, die von allen genutzt werden kann.
Das Interesse für das Projekt ist laut EBG sehr hoch - entsprechend lang ist auch die Warteliste. Anmeldungen werden aktuell nicht mehr angenommen.
Die Bauarbeiten haben bereits begonnen, im Frühjahr 2022 werden die ersten Mieter einziehen.
von Theresa-Marie Stütz