Chronik/Wien

Schokoeis und 100.000 Bäume: Das ist der Hitzeplan der Wiener Grünen

Von Maximilian Gruber

"1960 gab es zwei Hitzetage. 2023 waren es 32.“ Das sagten die Wiener Grünen bei einem Medientermin am Donnerstag. Auch dieser Tag sollte mit 31 Grad noch zu einem Hitzetag werden.

Das nahm man zum Anlass, einen kurz- und einen langfristigen Hitzeplan zu präsentieren.

Wenn das Eis nicht zur Abkühlung reicht

Zitrone, Erdbeere, Schoko und Vanille - alles bio und vegan. Diese Eissorten sollten bei der kostenlosen Eisaktion der Grünen bei Wien Mitte kurzfristig gegen die Hitze helfen. Aber was soll abgesehen vom Eis langfristig gegen die heißen Temperaturen helfen?

Ein erster Punkt des Hitzeplans sind 100.000 neue Bäume im Straßenraum. Die Grünen schlagen vor, diese bei Umbauten sowie Straßensanierungen zu pflanzen. Man wolle die zentrale Botschaft „Bäume kühlen besser“ transportieren, sagte die Wiener Parteivorsitzende Judith Pühringer

Der zweite Punkt des Plans ist die Umgestaltung des Wienflusses und des Westgürtels

Ginge es nach dem Vorschlag der Grünen, solle der Wienfluss zu einem „Lebens- und Erholungsraum“ werden. Mit der Aktion „Gemma Gürtel 2030+“ will man auch diesen klimagerecht machen. Ideen des Gürtel-Konzeptes sind eine doppelte Anzahl der Bäume sowie mehr Platz für Fuß- und Radwege. Für die ganze Stadt fordern die Grünen mehr beschattete Öffi-Haltestellen und abgesperrte Straßen, die Freiraum und Sprühanlagen bieten. 

Außerdem im grünen Hitzeplan für Wien: Die Forderung nach einer ganzjährigen Öffnung der Notschlafstellen. Obdachlose Menschen seien nicht nur in der Kälte des Winters, sondern auch in der Sommerhitze gefährdet, sagten die Grünen. 

Wie viel der Hitzeplan kosten würde

Aktuell gebe es nur Schätzungen der Gesamtkosten zur Umsetzung des Hitzeplans. Auf KURIER-Nachfrage soll die Umgestaltung des Wienflusses sowie des Westgürtels rund 500 Millionen Euro kosten. 

Für die 100.000 Bäume seien die Kosten schwer abschätzbar. Die ganzjährige Öffnung der Notschlafstellen würden nur Personalmehrkosten mit sich bringen, denn die Infrastruktur sei bereits da, sagte ein Sprecher der Grünen Wien.

Ob Teile des langfristigen Hitzeplans umgesetzt werden, wird sich zeigen. Die kurzfristige Abkühlungsaktion jedenfalls bekam einen Überraschungsbesuch: Zu den Parteivorsitzenden Judith Pühringer und Peter Kraus gesellte sich der grüne Gesundheitsminister Johannes Rauch in Freizeitkleidung, Kappe und Sonnenbrille, der bei der Eisverteilung half.