Gegen Einsamkeit und Hitze: Caritas öffnet Pfarrhöfe in Wien und NÖ
Einsamkeit und Hitze: Diesen beiden Herausforderungen soll ein neues Projekt der Caritas Wien gemeinsam mit - vorerst - zehn Pfarren in Wien und Niederösterreich entgegenwirken.
Die teilnehmenden Pfarren öffnen in der heißen Jahreszeit ihre Innenhöfe zu "Klimaoasen", damit sich einerseits Armutsbetroffene und Obdachlose, die bei enormer Hitze oft keine Rückzugsmöglichkeit haben, dort abkühlen können.
"Andererseits wollen wir einsamen Menschen, die gerne zum Plaudern kommen wollen und sich aufgrund der Corona-Krise alleine und isoliert fühlten, einen Wohlfühlort für Begegnungen und Gespräche bieten“, erklärte Caritas-Wien-Generalsekretär Klaus Schwertner bei der Projektpräsentation in der Pfarre Breitenlee am Montag.
Entlastung
Für ältere Menschen, Kinder und chronisch kranke Menschen könne die hitzebedingte, zusätzliche Anstrengung im Extremfall sogar tödlich sein. Bereits zwei bis drei Stunden Erholung in einem kühlen Raum würden dem Körper jedoch helfen, sagte Schwertner.
An zehn Standorten - sechs in Wien, vier in Niederösterreich - werden ab sofort die kühlen Pfarrinnenhöfe an bestimmten Tagen für einige Stunden geöffnet. Dort kann man sich ausruhen und plaudern. Freiwillige verköstigen die Gäste außerdem mit kühlen Getränken und kleinen Mahlzeiten. Weitere "Klimaoasen" sollen folgen, die Liste der aktuellen Standorte und Öffnungszeiten gibt es unter caritas-wien.at/klimaoase/.
Bedarf
Dass der Bedarf nach vergleichbaren Orten des Zusammenhalts groß ist, spürte die Caritas nach eigenen Angaben zuletzt im vergangenen Winter und während des Corona-Lockdowns. Bis zu 35 pfarrliche Wärmestuben hatten seit Dezember in Wien offen, um Menschen, die in schlecht isolierten Wohnungen leben oder unter sozialer Isolation leiden, einen Rückzugsort zu bieten.
Mehr als 14.000 Besuche wurden seit Dezember gezählt. Das Projekt wurde von 850 Freiwilligen betreut. "Diese Erfahrung macht uns sicher: Die Klimaoasen wird es über die heurige Pilotphase hinaus auch in den kommenden Jahren geben. Der Bedarf ist da. Die Not ist konkret. Und die Wiener Pfarren beweisen einmal mehr, dass sie passgenaue Hilfe leisten“, sagte Schwertner.
Freiwillige zur Betreuung des Projekts werden noch gesucht, Interessierte finden unter www.zeitschenken.at nähere Informationen.