Chronik/Wien

Causa Wien Energie: Wiederkehr will Zugeständnisse von Ludwig

Lange hat Vizebürgermeister Christoph Wiederkehr (Neos) zur Causa Wien Energie geschwiegen - jetzt stellt er Bedingungen an den großen Koalitionspartner SPÖ: Er wolle „bessere Kontrollmöglichkeiten für ausgelagerte Bereiche für die Stadt Wien“, sagt Wiederkehr im Gespräch mit der "Presse".

Erst wenn es „mehr Kontrolle gibt", werde man die nötige Zustimmung zu jener Kreditlinie erteilen, die Ludwig via Notkompetenz der Wien Energie im Sommer bereits zugestand.

Kritik übt der Neos-Chef an der Krisenkommunikation der Wien Energie. Die Vorgänge dort seien "untragbar". Ein Gespräch mit dem Bürgermeister über die Causa habe es gegeben, aber: „Ich habe vor allem mit Wien Energie gesprochen", so der Vizebürgermeister.

"Im Nachhinein informiert"

Unstimmigkeiten gab es in der Koalition zuletzt angesichts der Frage, ob Wiederkehr über den 700-Millionen-Euro-Zuschuss für die Wien Energie im Juli rechtzeitig informiert war: „Es geht aber nicht nur darum, dass ich persönlich informiert werde, sondern vor allem auch um die aktive Information der Bevölkerung, um die Versorgungssicherheit sicher zu stellen und transparent darzustellen, warum welche Entscheidungen getroffen worden sind“, sagt Wiederkehr nun zur "Presse".

Darüber, dass Ludwig von seiner Notkompetenz Gebraucht gemacht hat, habe er "erst im Nachhinein" erfahren. „Wir haben natürlich Nachfragen gestellt. Der damalige Informationsstand war, dass es eine Kreditlinie ist für mögliche Engpässe im Herbst. Dass diese dann so früh gekommen sind, habe ich erst aus den Medien erfahren.“

Er habe Ludwig mittlerweile „auch dargestellt, dass ich die Kommunikation von Wien Energie katastrophal und nicht zufriedenstellend fand, und dass es eine engere Abstimmung bei Themen braucht, die eine solche Tragweite haben.“