Chronik/Wien

Anschober bittet "dringend" um Plasmaspenden

Wichtig sind dieser Tage vor allem Blutplasmaspenden von jenen, die bereits vom Coronavirus geheilt sind. Aus dem Plasma lassen sich Antikörper gewinnen, die für die Behandlung wichtig sind. Außerdem gibt es Forschungsarbeit, um aus den Antikörpern einen Impfstoff herzustellen. 

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Die Corona-Situation sei laut Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) positiv. Mittlerweile gibt es nur noch 1445 aktiv erkrankte in Österreich.

Drei erfolgreiche Behandlungen 

Warum Blutspenden von Corona-Geheilten gerade so wichtig sind, erklärte Mediziner Robert Krause von der MedUni Graz. Der erste Patient der durch eine Plasmatherapie gerettet wurde, konnte am Mittwoch nach fünf Wochen im Krankenhaus entlassen werden. Der Mann lang in einem sehr schlechten Zustand auf der Intensivstation und leidet seit seiner Geburt auch an einer Immunschwäche. Die Mediziner entschlossen sich schließlich, ihn mit den Antikörpern eines passenden Plasmaspenders zu behandeln. Vier Tage später konnte er bereits auf die Normalstation entlassen werden.

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Die Therapie wurde später auch an zwei anderen Patienten mit Immunschwäche angewandt – auch sie sind mittlerweile geheilt. Ob die Therapie für alle Infizierten anwendbar ist, ist aber noch unklar. Insgesamt werden derzeit 20 Menschen auf diese Art behandelt. 

Rückkehr zur Normalität? 

Der Direktor der Innsbrucker Uni-Klinik für Innere Medizin, Günter Weiss, hält im Falle einer weiten positiven Entwicklung bis Ende Mai Überlegungen für eine Rückkehr zu einer kompletten Normalität für notwendig. Sollte die Neuinfektionsrate so niedrig bleiben, müsse man etwa über die weitere Sinnhaftigkeit der Maskenpflicht nachdenken. Die Ärztekammer (ÖÄK) warnte schon jetzt vor der nächsten Grippewelle im Herbst. Es sei besonders wichtig, dass sich vor der Influenza-Saison möglichst viele Menschen gegen Grippe impfen lassen, damit genügend Intensivbetten in den Spitälern für Corona-Patienten vorhanden sind.

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Nur noch acht Prozent der Bevölkerung stuften unterdessen SARS-CoV-2 bei einer Umfrage des Linzer Market-Instituts Anfang Mai als „sehr bedrohlich“ ein.