Chronik/Welt

14 Jahre Haft: Schwester von Mafiaboss Messina Denaro verurteilt

Die älteste Schwester des verstorbenen sizilianischen Mafiabosses Matteo Messina Denaro ist wegen intensiver Mafiaverbindungen und Hehlerei zu 14 Jahren Gefängnis verurteilt worden. Dies geht aus Angaben der sizilianischen Justiz hervor. Messina Denaro war bis zu seiner Verhaftung im Jänner 2023 der meistgesuchte Kriminelle Italiens. Er war drei Jahrzehnte lang auf der Flucht. Er starb im vergangenen September an Krebs.

Messina Denaros Schwester Rosalia wurde im März 2023 verhaftet und vor Gericht gestellt, da die Staatsanwaltschaft ihr vorwarf, ihren flüchtigen Bruder gedeckt, seine Finanzen verwaltet und ihm geholfen zu haben, mit der Außenwelt in Kontakt zu treten. Die 69-jährige Frau wurde in einem erstinstanzlichen Urteil in Palermo, der Hauptstadt Siziliens, verurteilt. Nach italienischem Recht kann das Urteil zweimal angefochten werden, bevor es rechtskräftig wird.

Verhaftung nach 30 Jahren auf der Flucht

Messina Denaro wurde im Jänner 2023 nach 30 Jahren auf der Flucht gefasst, als er eine Klinik verließ, in der er in Palermo wegen Krebs behandelt wurde. Er starb am 25. September im Alter von 62 Jahren in einem Krankenhaus in der Stadt L'Aquila. Denaro war wegen seiner Beteiligung an Dutzenden von Morden verurteilt worden, darunter auch die Bombenanschläge der Cosa Nostra von 1992, bei denen die Anti-Mafia-Staatsanwälte Giovanni Falcone und Paolo Borsellino getötet wurden.

Zusätzlich zu den Morden an Falcone und Borsellino wurde Messina Denaro für die Ermordung von Giuseppe Di Matteo verurteilt, dem zwölfjährigen Sohn eines Mafioso, der zum Kronzeugen wurde und 1996 erwürgt und in Säure aufgelöst wurde. Ebenso wurde er für Bombenanschläge auf Kunst- und religiöse Stätten in Mailand, Florenz und Rom verurteilt, bei denen 1993 zehn Menschen getötet und 40 weitere verletzt wurden.