Chronik/Welt

Indien: Tiger im Zoo müssen Abstand halten

Auch Tiger in einem indischen Zoo müssen wegen der Coronavirus-Pandemie Abstand halten: Nach der Infektion eines Zoo-Tigers in den USA verlegte der Kamala Nehru Zoological Garden im westindischen Bundesstaat Gujarat seine Tiger in Einzelgehege. Die Großkatzen seien isoliert worden, um eine Ansteckung zu verhindern, sagte Zoodirektor Bharatsinh Vihol.

Die Tiere dürfen sich demnach trotz eines laufenden Zuchtprogramms auch nicht mehr paaren. Neben den Tigern werden den Angaben zufolge auch die Löwen und Leoparden in dem Zoo regelmäßig von Tierärzten auf Atemprobleme, Husten und Schnupfen untersucht. Die Tierpfleger tragen Masken und Handschuhe und müssen regelmäßig Fieber messen. Alle Tiergehe werden jeden zweiten Tag desinfiziert.

Der Kamala Nehru Zoological Garden, der jedes Jahr von zwei Millionen Menschen besucht wird, ist wegen der Ausgangssperre in Indien derzeit geschlossen.

In einem Zoo in New York war vor gut einer Woche ein Tiger positiv auf das neuartige Coronavirus getestet worden. Die vierjährige Tigerdame Nadia im Zoo der Bronx habe sich mutmaßlich bei einem Pfleger angesteckt, teilte die für die Verwaltung der Zoologischen Gärten der Stadt zuständige Wildlife Conservation Society mit.

Nadia gehört zur Gattung des Malaysia-Tigers. Auch ihre Schwester Azul, zwei Sibirische Tiger und drei afrikanische Löwen im Zoo der Bronx zeigten den Angaben zufolge mögliche Symptome des Coronavirus. Sie litten unter trockenem Husten und schwachem Appetit. Die Wildlife Conservation Society zeigte sich aber zuversichtlich, dass sich die Großkatzen vollständig erholen werden.

Die Corona-Pandemie soll durch eine Übertragung des Erregers von einem Wildtier auf einen oder mehrere Menschen auf einem Markt der chinesischen Millionenmetropole Wuhan entstanden sein. Seither wurden mehrere Fälle bekannt, in denen der Erreger mutmaßlich von Menschen auf Tiere übersprang. So wurden zwei Hunde in Hongkong und eine Hauskatze in Belgien positiv auf das Coronavirus getestet.

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