Diebstahl im Grünen Gewölbe: Spuren führen ins Clan-Milieu
Von Susanne Bobek
Ein beim Diebstahl ins Grüne Gewölbe von Dresden eingesetztes hydraulisches Hebel- und Spreizwerkzeug stammt von einer Firma, in die ein Berliner Clan-Mitglied eingebrochen ist, berichtet die Berliner Morgenpost. Eben dieser für den Einbruch bereits verurteilte Mann aus dem berüchtigten arabischen Remmo-Clan ist auch Beschuldigter im Verfahren um den Einbruch ins Berliner Bode-Museum im März 2017, bei dem eine 100 Kilo schwere Goldmünze gestohlen wurde.
Was bereits nach dem Diebstahl vermutet wurde, scheint sich immer mehr zu bestätigen:
In Dresden drangen zwei Unbekannte am frühen Morgen des 25. November ins Juwelenzimmer ein und erbeuteten zwei Dutzend der insgesamt 100 Teile umfassenden Juwelengarnituren mit Diamanten und Brillanten. Der Wert der Beute wird auf mehrere Hundert Millionen Euro geschätzt. Für Hinweise, die zur Aufklärung der Tat oder der Ergreifung der Täter führen, hat die Polizei eine Belohnung von einer halben Million Euro ausgesetzt.
Die Ermittler vermuteten eine Bande aus dem Remmo-Clan im Hintergrund. Der Clan hat zirka 500 Mitglieder.
Die Parallelen zwischen dem Einbruch ins Bode-Museum und in Dresden sind auffällig. Bei beiden Taten kamen die Täter durchs Fenster, kannten sich am Tatort sehr gut aus und steuerten zielstrebig ihre offenbar vorher ausgewählte Beute an. Nach wenigen Minuten war alles vorbei. Die Bande hatte offenbar Insiderwissen.
Die Goldmünze wurde nie gefunden und vermutlich kurz nach dem Einbruch eingeschmolzen. Beim Diamantenschmuck könnte es auch passieren, dass die Steine herausgebrochen und einzeln verkauft werden.