Chronik/Welt

Drei Tote und mehrere Verletzte bei Messerattacke in Würzburg

Der Barbarossaplatz in der 127.000 Einwohner zählenden bayrischen Stadt Würzburg ist normalerweise ein belebter Ort. Die Fußgängerzone und Einkaufsstraße in Richtung Altstadt verläuft dort. Der sonst so normale Ort ist seit Freitag in Schockstarre.

Mindestens drei Menschen wurden am Nachmittag getötet, als ein 24-jähriger Somalier gegen 17 Uhr mit einem Messer etliche Personen attackierte. Der Mann soll sich laut Bild-Zeitung das Messer in einem Kaufhaus besorgt haben und dann gleich vor Ort Kaufhaus-Kunden attackiert haben. Dann ging es draußen vor  einer Sparkassen-Filiale weiter. Die Opfer soll er wahllos ausgesucht haben - angeblich überwiegend Frauen.

Die Polizei bestätigte am Abend, dass drei Menschen getötet wurden. Mindestens fünf weitere Personen seien schwer verletzt. Einige waren am Abend noch in Lebensgefahr. Ein kleiner Bub ist laut Bayerns Innenminister Joachim Herrmann unter den Verletzten, ein Elternteil von ihm soll tot sein.

Der mutmaßliche Täter ist ein 24-jähriger Somalier. Der seit 2015 in Würzburg wohnende Mann wurde durch eine Polizeikugel in den Oberschenkel getroffen, befindet sich aber außer Lebensgefahr. Er wurde festgenommen. "Hinweise auf einen zweiten Täter" gebe es nicht, sagte die Polizei. Die Ermittlungen zum Tatmotiv laufen derzeit auf Hochtouren. Die Wohnung des Tatverdächtigen wird aktuell nach weiteren Hinweisen durchsucht.

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Laut Bayerns Innenminister Joachim Herrmann sei der mutmaßliche Täter schon in den letzten Monaten durch Gewaltätigkeit aufgefallen und soll vor wenigen Tagen auch in psychiatrischer Behandlung gewesenn sein. Laut Zeugenaussagen soll der Täter bei seinem Messer-Amoklauf mit unglaublicher Brutalität vorgegangen sein.

Der Mann soll sich laut Bild-Zeitung das Messer in einem Kaufhaus besorgt haben und dann gleich vor Ort Kaufhaus-Kunden attackiert haben. Dann ging es draußen vor  einer Sparkassen-Filiale weiter, weiter über den Barbarossa-Platz und von dort in eine Seitengasse. Mehrere Passanten verfolgten den Tatverdächtigen und verständigten die Polizei, die ihn schlußendlich gestellt hat.

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Auf zahlreichen Videos von Passanten ist zu sehen, wie der mutmaßliche Angreifer mit Messer in der Hand, Maske über Mund und Nase und ohne Schuhe durch die belebte Innenstadt geht. Mehrere Menschen versuchen, mit Stöcken, Sesseln oder anderen Gegenständen bewaffnet, den Mann an weiteren Taten zu hindern. Auf einem weiteren Video ist zu erkennen, wie Beamte den Mann überwältigen.

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Würzburgs Oberbürgermeister Christian Schuchardt hat sich laut mainpost.de in einer ersten Stellungnahme "tief erschüttert" darüber gezeigt, "dass so ein Gewaltverbrechen über unsere Stadt hereingebrochen ist". Seine Gedanken seien bei den Familien, die Tote zu beklagen haben und um ihre schwer verletzten Angehörigen bangen. Die für den Abend in der Stadt geplante Veranstaltung im Rahmen des Christopher Street Days eröffnete Schuchardt mit einer Schweigeminute. Das Programm sei angesichts der Lage "adäquat abgeändert worden".

 

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Hinweise auf weitere Täter in der rund 127.000 Einwohner zählenden Stadt in Bayern gebe es keine. Der Platz in der Innenstadt wurde gesperrt, die Menschen aufgefordert, zu Hause zu bleiben. Bereiche um den Barbarossaplatz wurden gesperrt.

Bayerns Innenminister Joachim Herrmann zeigte sich  entsetzt – wie alle, die  vor Ort waren. Sie erinnerten sich an den Anschlag in einem Zug nahe Würzburg im Juli 2016, bei dem vier Menschen schwer verletzt wurden. Der Anschlag jährt sich in wenigen Tagen zum fünften Mal. Ein 17-jähriger Afghane hatte mit einer Axt und einem Messer in einem Regionalzug auf dem Weg nach Würzburg die Reisenden angegriffen. Anschließend flüchtete er zu Fuß, attackierte eine Spaziergängerin und wurde schließlich von Polizisten erschossen.

Die Schreckensnachricht rief auch etliche Politiker auf den Plan. Viele drückten online in den sozialen Medien ihre Bestürzung aus. Der bayrische Ministerpräsident Markus Söder (CSU) dankte den Rettungskräften und insbesondere den Bürgern, die sich dem Angreifer entgegenstellten „für das beherzte Eingreifen“.