Zusatzsalär des Präsidenten zur Kammergage sorgt für Wirbel
Eine „Basisfunktionsentschädigung“ von 4.400 Euro plus 50-prozentige „Mehraufwandszulage“ von der Wirtschaftskammer, dazu noch eine „Aufwandsentschädigung“ vom ÖVP-Wirtschaftsbund über weitere 4.000 Euro: Das monatliche Salär des Kammerpräsidenten Josef Herk läppert sich so auf rund 10.000 Euro brutto. Obwohl bereits seit längerer Zeit so Usus, sorgt Herks Einkommen nun für Grummeln unter den Funktionären, die monieren, dass zugrunde liegende Beschlüsse „heimlich“ beschlossen worden sein sollen.
Die Wirtschaftskammer bestätigte jedenfalls am Donnerstag Berichte steirischer Tageszeitungen, die die Bezüge Herks vorrechneten. Die „Basisfunktionsentschädigung“ ist demnach bundesweit einheitlich, die „Mehraufwandszulage“ erschließe sich auf der Große des Bundes und der mitgliedsstarken Kammer, heißt es. Da sei eben mehr zu tun als etwa in Vorarlberg. Die „Aufwandsentschädigung“ des Wirtschaftsbundes werde von der ÖVP-Teilorganisation bestritten, Herk ist deren Chef.
"Nachvollziehbar und verankert"
Den Vorwurf der „Geheimhaltung“ wies die Kammer am Donnerstag aber entschieden zurück – es gäbe Beschlüsse und Protokolle. „Die Sachverhalte sind alle protokollarisch nachvollziehbar und gesetzlich verankert“, beteuerte Wirtschaftsbund-Geschäftsführer Direktor Jochen Pack. Herk selbst war am Donnerstag vorerst nicht erreichbar, er befand sich auf dem Rückflug nach einem Auslandsaufenthalt.
Doch nicht nur die Bezüge des Präsidenten, sondern auch Corona-Förderungen sorgen für Erklärungsbedarf. Der Wirtschaftsbund hat wie andere Fraktionen auch um Zuschuss angesucht: 200.000 Euro stellte die Interessensvertretung für „Wählergruppenfinanzierung wegen Corona“ allen Fraktionen im Kammerparlament zur Verfügung. Der schwarze Wirtschaftsbund erhielt als stärkste Kraft rund 130.000 Euro.