Chronik/Österreich

Wr. Neustadt: Bundesheer will Zaun ums Flugfeld ziehen

Beim „Red Bull Air Race“ tummelten sich Zehntausende Besucher auf dem Wiener Neustädter Militärflugplatz. Aber auch ohne Großveranstaltung ist das Flugfeld am nördlichen Stadtrand nicht verwaist: An schönen Tagen bevölkern Spaziergänger, Läufer oder Hundebesitzer mit ihren Vierbeinern das riesige Naturparadies.

Damit könnte nun bald Schluss sein. Denn das Bundesheer will dem eigentlich unerlaubten Zugang zum „militärischen Sperrgebiet“ endgültig einen Riegel vorschieben. Ein 5,6 Kilometer langer Zaun soll in Zukunft das gesamte Flugfeld-Areal unzugänglich machen. Bei der Stadt Wiener Neustadt zeigt man sich von den Plänen verwundert, zumal „bislang keine diesbezüglichen Probleme an die Stadt herangetragen wurden“, heißt es dazu aus dem Rathaus.

K.-u.-k-Militärflugzeuge

Wie das nö. Militärkommando gegenüber dem KURIER bestätigt, wird das Projekt gerade auf seine Machbarkeit geprüft. Die Flugfeld-Kaserne ist eine militärische Liegenschaft und das angrenzende Gelände hat als Militärflugplatz eine lange Geschichte. Schon 1909 hoben die ersten K.-u.-k-Militärflugzeuge von Wiener Neustadt ab.

„Als militärisches Sperrgebiet ist das Betreten und Befahren für Unbefugte grundsätzlich verboten. Leider kommt es trotzdem vor, dass Läufer, Spaziergänger mit oder ohne Hunden, Motorrad- und Quadfahrer das Gelände unrechtmäßig betreten und befahren“, erklärt der Sprecher des Militärkommandos, Major Sebastian Schubert. Um die Sicherheit im Betrieb des Flugplatzes gewährleisten zu können, müssen laut Bundesheer immer wieder Soldaten der Kaserne beziehungsweise die Flughafenfeuerwehr ausrücken, um Passanten vom Gelände zu vertreiben. Laut Militär ist es eine Frage der Sicherheit.

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Verbot wird ignoriert

Obwohl die Forstwege und Einfahrtsbereiche mit Panzersperren, Ketten sowie Hinweis- und Verbotsschildern gesichert sind, nehmen Freizeitsuchende Abstecher über die Wiesen und schummeln sich an den Anlagen vorbei. Deshalb werden Angebote für die Errichtung eines 5,6 km langen Zaunes rund um das Areal eingeholt. „Wir befinden uns noch in einer sehr frühen Phase des Projekts und haben daher noch keine Entscheidung dafür oder dagegen getroffen. Es wurde auch noch kein Budget dafür genehmigt“, so Schubert.

Sollte das Projekt kommen, versichert Schubert, dass beim bestehenden Erdwall im Bereich der Badener Siedlung eine Lösung im Einvernehmen mit der Stadtgemeinde gefunden werden soll. „Es wird geprüft, die Nutzung einer Grünfläche für die Bevölkerung zugänglich zu machen“, sagt der Heeressprecher. Nach der Prüfung durch die zuständige Bau- und Liegenschaftsverwaltung wird eine Kostenschätzung für den geplanten Zaun erstellt – kolportiert werden rund 250.000 Euro. Entscheiden muss schließlich das Verteidigungsministerium.

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