Chronik/Österreich

Warnungen an Jackpotgewinner: Nichts verraten

Soll man sich für den Rekordgewinner des Lotto-Siebenfach-Jackpots freuen, oder ihn sogar bedauern? Die meisten Menschen, die der KURIER dazu befragte, sind  skeptisch, ob beim Gewinner nun das ganz große Glück einziehen wird. Denn alleine die Veranlagung einer Summe von etwa 14,5 Millionen Euro zu bewältigen, sei eine schwierige Angelegenheit

Der Gewinner hat sich  bis Donnerstagvormittag noch nicht bei den Österreichischen Lotterien gemeldet. Deshalb weiß man auch nicht, ob ein Waldviertler den Anspruch auf die Summe hat. Oder jemand, der das Los im Waldviertel gekauft hat.

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„Ich glaube, die einzige Chance für den Gewinner, das Geld zu genießen, wäre weit weg zu ziehen, wo ihn keiner kennt. Denn egal, was man mit dem Geld macht, es fällt sofort auf. Ich kannte vor Jahren einen jungen Burschen in Oberösterreich, der einen Lottogewinn gemacht und darüber geredet hat. Zwei Tage später hat ihn nicht nur der Pfarrer um eine Spende gebeten“, sagt Pensionist Ingo Jungwirth aus Hadersdorf am Kamp.

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Der Kremser Pfarrer Franz Richter rät dem Lottogewinner jedenfalls, sich selbst die Freude des Schenkens zu bereiten. „Das wäre doch eine feine Sache, etwas für einen sozialen Zweck, für bedürftige Menschen zu spenden“, meint Richter.

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„Ich spiele nicht Lotto und möchte auch gar nicht so viel Geld haben. Für den Gewinner ist es wirklich nicht einfach, überhaupt etwas von dem Geld zu haben, wenn er nicht will, dass es alle wissen. Selbst wenn der ein neues Auto kauft und es ein teureres ist als sonst, fällt das wahrscheinlich schon auf“, sagt Andrea Czipin aus Stratzing, Bezirk Krems.
 

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„Mein Traum wäre in so einem Fall, in einem ungenutzten Schlosspark ein Seniorenheim zu bauen, in dem die Bewohner ihr Leben selbst gestalten können und viel Ruhe haben. Egal, ob sie einfach in der schönen Umgebung spazieren gehen, oder ein paar Hühner halten wollen, weil ihnen das Freude macht“, findet der Kremser Baumeister Alfred Waltner.

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„Außer meinen Töchtern würde ich niemandem etwas von so einem großen Gewinn verraten. Das würde ich ihm auch raten, sonst hat er keine Freude mehr“, findet Pensionist Johann Bruckner aus Krems.

Zum Umgang mit Informationen über den neuen Reichtum berät der Großgewinnberater der Lotterien, dessen Identität geheim bleibt. „Einen solchen Gewinn total zu verheimlichen und niemanden zu informieren, ist emotional ungünstig“, erklärt er. Deshalb hält er es für sinnvoll, den engsten Familienkreis, dem man vertraut, einzuweihen. „Bei kleinen Kindern muss man überlegen, wie man das formuliert, damit sie nichts weiter erzählen“, sagt der Berater, der keinerlei Empfehlungen über Anlagen oder Ähnliches abgibt. Sein Tipp: „Die Summe in Erzählungen kleiner machen, etwa als Fünfer mit Zusatzzahl bezeichnen, dann kann man auch ein größeres Auto kaufen.“

Die Waldviertler haben offenbar ein Händchen für Rekordgewinne: Zuletzt hatten ein Waldviertler und ein Steirer gemeinsam den erstmaligen Sechsfachjackpot geholt. Sie gewannen zu Weihnachten 2017  jeweils eine Summe von 6,1 Millionen Euro.
2013 knackten ein weiterer Waldviertler einen Dreifachjackpot von 4,8 Millionen Euro und 2009 ging der damalige Rekord-Vierfachjackpot in Höhe von fast acht Millionen Euro ebenfalls ins Waldviertel.

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