Vergewaltigungen in Wien: Polizei schließt Verbindung nicht aus
Von Josef Kleinrath
Der erste Fall passierte am Dienstagnachmittag, in einer WC-Anlage am Praterstern in der Leopoldstadt. Eine 18-Jährige wurde Opfer eines sexuellen Übergriffs, ein beteiliger Aufpasser (12) wurde gefasst, der Täter ist noch flüchtig.
Fall zwei passierte am Donnerstag, kurz nach Mitternacht, im Fridtjof-Nansen-Park in Liesing. Ein unbekannter Mann soll dort eine ebenfalls 18 Jahre alte Frau erst in einem Bus belästigt, sie verfolgt und im Fridtjof-Nansen-Park gepackt, geschlagen, bedroht und vergewaltigt haben. Sie beschreibt den Täter als etwa 175 Zentimeter großen Mann, Mitte 20, ausländischer Herkunft.
Fall drei trug sich in der Nacht auf Samstag in Favoriten zu. Im Martin-Luther-King-Park in Favoriten, zwischen Triesterstraße und Kundratstraße beim Klinikum Favoriten gelegen, soll ein unbekannter Mann gegen Mitternacht eine 22-Jährige von hinten zu Boden gerissen und vergewaltigt haben, als sie sich wegen Kopfschmerzen an der frischen Luft erholen wollte. Die Frau beschreibt den Tatverdächtigen als etwa 20 bis 30 Jahre alten Mann mit dunklem Teint.
Ermittlungen laufen
Eine solche Häufung von Vergewaltigungen in Wiener Parks ist nicht der Normalfall, sagt Polizeisprecher Markus Dittrich. Und die Polizei kann auch nicht ausschließen, dass die Vergewaltigungen in einem Zusammenhang stehen.
Aktuell sammelt die Polizei an allen Tatorten Spuren, Bilder von Überwachungskameras in der Nähe der Vergewaltigungen werden gesammelt und ausgewertet: „Es wird versucht, mögliche Wege der Täter zu rekonstruieren, das Bildmaterial wird durchgeschaut, ob sich eine verdächtige Person darunter findet“, sagt Dittrich. Sollte es kein verwertbares Bildmaterial geben, werde auch mit Phantombildern gearbeitet.
Die Polizeiinspektionen sind jedenfalls aufgrund der Häufung der Fälle darauf sensibilisiert, gerade in Parks verstärkt Streifen durchzuführen. Die Polizei rät jedenfalls dazu, besonders achtsam zu sein, die eigene Wahrnehmung zu erhöhen und wenn möglich belebte Straßenzüge aufzusuchen.