Chronik/Österreich

Ukrainische Investoren blieben vieles schuldig

Der Traum vom Wintermärchen am Semmering ist zerplatz wie eine Seifenblase. Es war 2014, als der ukrainische Unternehmer Viktor Babushchak am Semmering damit aufzeigte, 53 Millionen Euro in Modernisierung und Ausbau der Bergbahnen, des Grand Hotel Panhans und drei weiterer Hotels der Gruppe zu stecken.

„Sie sind extrem ambitioniert angetreten und anfangs auch sehr glaubwürdig rübergekommen. Leider war die Realität eine andere“, sagt Eduard Aberham, langjähriger Direktor des Grandhotel Panhans und Autor des Buches „Panhans – Ein Hotel und seine Menschen“.

Das Hotel-Juwel am Semmering hat mittlerweile seit drei Jahren wegen Renovierung geschlossen. Der Gemeinde und dem Tourismus auf der Passhöhe gehen damit jedes Jahr Hunderte Gäste und Übernachtungen verloren. Zwei weitere Hotels der Gruppe sind ebenfalls verwaist. Geöffnet hat nur das Sporthotel.

Die Bergbahnen mussten 2018 um die behördlichen Genehmigungen zittern. Vom angekündigten Ausbau und der Pistenerweiterung ist weit und breit nichts zu sehen. Als sich 2018 die Lage massiv zuspitzte und die Liftbetriebe tagelang still standen, war auch für das Land Niederösterreich Feuer am Dach. Zu viele Betriebe in der Region sind vom Tourismus am Semmering abhängig. Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) höchstpersönlich schaltete sich ein und machte den ukrainischen Investoren ein Übernahmeangebot für die Liftbetriebe.

Zu dem Termin war sogar die graue Eminenz der Panhans-Holding-Group, der ukrainische Industrielle und Ex-Gouverneur von Odessa, Igor Palytsia (45), eingeflogen.

Er lehnte ab: Man wolle an den Plänen festhalten und das Skiresort weiter betreiben. Aufgrund der strengen Bankenrichtlinien hätten es die Investoren allerdings schwer, Kapital nach Österreich zu bekommen, heißt es.