Steiermark: 824 Hektar als Vorrangzonen für Fotovoltaik
Die steirische Landesregierung hat am Mittwoch bei einer Pressekonferenz 37 konkrete Vorzugsflächen für den Bau von großen Fotovoltaikanlagen bekannt gegeben. Diese werden nun in einer entsprechenden Verordnung in einem Begutachtungsverfahren aufgelegt. Die meisten der Flächen sind in der Südoststeiermark und reichen von zehn bis über 45 Hektar Größe. Die Begutachtung läuft bis 23. März.
Insgesamt umfassen die Vorrangzonen nun 824,55 Hektar Freiland in 34 unterschiedlichen Gemeinden. Das ist weniger als die ursprünglich im Oktober angekündigten 962 Hektar. Die Landesrätinnen und -räte Ursula Lackner (SPÖ), Barbara Eibinger-Miedl und Hans Seitinger (beide ÖVP) begründeten das damit, dass jedes der in die Auswahl gekommenen Grundstücke einer strategischen Umweltprüfung unterzogen werden musste. Nicht alle Flächen stellten sich dabei als tatsächlich geeignet heraus.
Freiflächenanlagen sollen 60 Prozent abdecken
Priorität für den Ausbau erneuerbarer Energien seien aber weiterhin Dach- und Fassadenflächen, bereits versiegelte Flächen wie Parkplätze und vorbelastete Flächen wie Deponien, betonten die Landesräte.
Werde bei diesen Standorten das gesamte Potenzial genutzt, gehen Bund und Länder davon aus, dass rund 40 Prozent des Ausbaubedarfes in diesen Bereichen realisierbar sein werden. Die verbleibenden 60 Prozent müssen über Freiflächenanlagen gedeckt werden.
Begutachtung ab Donnerstag
Konflikte gab es diesbezüglich im Vorfeld mit der Landwirtschaft, die gute Böden nicht für Fotovoltaik verwenden will. Nun scheint ein Kompromiss gefunden zu sein: Mit den Vorrangzonen würden nun zwar 0,7 Prozent der landwirtschaftlichen Vorrangzonen für Sonnenstrom genutzt, die übrigen 99,3 Prozent stehen dafür nun "unter strengem Schutz", so das Land. Der Entwurf wird wohl am Donnerstag in der Landesregierungssitzung zum Beschluss kommen. Dann läuft die Begutachtung für acht Wochen.
Die vorgestellten Eckdaten für den Ausbau der erneuerbaren Energie sind aus Sicht der steirischen Grünen enttäuschend. Klubobfrau Sandra Krautwaschl sagte: "Schon bei der Ankündigung im Oktober war uns klar: Eigentlich brauchen wir doppelt so viel Flächen für Fotovoltaik, um die Ziele bis 2030 zu erreichen. Jetzt sind von den vorgesehenen 962 Hektar plötzlich nur noch 824 Hektar übrig, also wieder um rund 150 Hektar weniger - das ist viel zu wenig." Zum Vergleich: Das weitaus kleinere Burgenland habe fast 2.700 Hektar Photovoltaik-Flächen vorgesehen.
( S E R V I C E - Die Flächen und Gemeinden im Detail unter http://go.apa.at/Uuje7SXm)