Chronik/Österreich

Stadt bekämpft "Angsträume": Linz wird lichter

1,45 Millionen Euro. So viel Geld wird in Linz heuer in die Verbesserung der Beleuchtung investiert. Dabei geht es einerseits um die Erneuerung des in die Jahre gekommenen Linzer Lichtes im öffentlichen Raum, andererseits um die Reduzierung von „Angsträumen“. 

Die Investitionsoffensive ist das Ergebnis eines Zukunftsforums von ÖVP-Vizebürgermeister Martin Hajart. Unter dem Titel „Sex und the City“ wurde die frauengerechte Stadt thematisiert. 

Einer der Hauptkritikpunkte bei der Stadtplanung waren dabei dunkle Stellen, an denen sich – vor allem – Frauen, Mädchen und Kinder fürchten. 

„180 Meldungen sind eingelangt, die sich auf 25 konkrete Stellen bezogen haben“, resümiert Hajart. Diese Meldungen sind in die Planung der Beleuchtungsoffensive eingeflossen. 

Konkret werden Stellen wie die „Hofbauerstiege“ oder der Bereich um das „Krempl-Hochaus“ besser ausgeleuchtet. Bei Letzterem soll zusätzlich eine Ausweitung der Videoüberwachung für mehr Sicherheit sorgen. 

Ebenfalls häufig als Unsicherheitsfaktoren genannt: Die Unterführungen im Linzer Stadtgebiet. Auch hier werden Nachbesserungen erfolgen, versicherte Christian Humer, Leiter des Bereichs Öffentliche Beleuchtung und Verkehrstechnik.

Renovierungsbedürftige Beleuchtung

Generell ist die Beleuchtung von Linz renovierungsbedürftig. Auf einer Straßenlänge von 680 Kilometern werden in Linz 22.000 Leuchten betrieben. 

Durchschnittlich sind diese Anlagen bereits 22 Jahre alt, viele natürlich wesentlich älter. Nur 26 Prozent der Beleuchtung in Linz ist bereits auf LED umgestellt, 31 Prozent der Lampen sind immer noch alte Leuchtstoffröhren.

Bei der Erneuerung alter Lichtpunkte und der Beseitigung bestehender Angsträume setzt die Stadt auf moderne, sensorgesteuerte Systeme. 

Diese reduzieren den Stromverbrauch und setzten die nötige Beleuchtung auf das Mindestmaß herab, weil sie reagieren, wenn sich jemand nähert und erst dann zu leuchten beginnen. Gerade in Parks – wie dem Bernardis-Park und dem Pulvermühlpark, die ebenfalls neu beleuchtet werden – sei das für die Tierwelt dort wichtig.

Volksgarten bleibt (noch) finster

Apropos Parks: Der Volksgarten war einer der häufig genannten Angsträume, ist aber in der jetzigen Beleuchtungsoffensive nicht inkludiert. Dieser sei Teil des Innenstadtkonzepts, dem man aktuell nicht vorgreifen könne, bestätigte Hajart. 

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Derzeit werde dort auch über neue Wegeführungen, verbesserte Eingangssituationen oder einen neuen Pavillon diskutiert. Für Humer kein großes Problem, dass der Volksgarten warten muss: „Es gibt schlimmere Ecken in Linz.“ Und diese würden nun behoben.