Chronik/Österreich

Schweinekopf vor Grazer Moschee: Verfassungsschutz ermittelt

Vor den Räumlichkeiten eines Moscheevereins in Graz wurde ein Schweinekopf abgelegt: Das Fleischstück dürfte laut Landespolizeidirektion Steiermark Sonntagnacht zwischen 20.40 und 21.40 Uhr im Eingangsbereich deponiert worden sein, teilte die Landespolizeidirektion Steiermark am Montag mit.

Ein Anrainer hatte sich bei der Exekutive gemeldet. Einen ähnlichen Fall gab es bereits 2016.

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 Eine "darüber hinaus gehende Beschädigung"  konnte  an dem Gebäude in der Josefigasse "nicht festgestellt werden", hieß es seitens der Polizei. Das Landesamt für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung ermittelt.

Das erinnert an einen Fall aus Mai 2016. An den Bauzaun einer Moschee wurde ein halber Schweinekopf gehängt, der noch ausblutete. Dieser Zwischenfall hatte allerdings strafrechtliche Folgen - für zwei Mitglieder des Heeresabwehramtes: Sie sollen als verdeckte Ermittler von der Aktion gewusst, sie aber nicht rechtzeitig der Polizei gemeldet haben.

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Im aktuellen Fall gibt es noch keine Hinweise auf die Täter. Ermittelt wird wegen des Verdachts der Störung der Religionsausübung und Herabwürdigung religiöser Lehren.

Derartige Taten kamen bereits mehrmals in mehreren Bundesländern vor. So gab es 2016 einen gleich gestalteten Zwischenfalls in Linz, wo ein halber Schweinekopf an die Tür der Moschee gehängt wurde.

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2017 wurde auf dem Grundstück eines türkischen Kulturvereins in Schwaz in Tirol ein Schweinekopf abgelegt - gegrillt allerdings.