Schlepperbande gründete Transportfirma: Flüchtlinge in Blechkiste gesperrt
Die Flüchtlinge kauerten in einer versperrten Blechkiste an der Unterseite des Sattelschleppers. Eine Kiste, in der sonst leere Holzpaletten vom Chauffeur mitgeführt werden. „Die Polizei hat es überprüft. Von innen gab es keine Möglichkeit sie zu öffnen“, erklärte der vorsitzende Richter am Montag beim Prozess gegen skrupellose Schlepper am Landesgericht Wiener Neustadt.
Die drei in Österreich wohnhaften Türken im Alter zwischen 45 und 56 Jahren waren angeklagt, weil sie für den Transport der Flüchtlinge extra eine Firma in Rumänien gegründet haben sollen. Ihre Namen sind überall in den Geschäftspapieren zu finden und sie wurden dabei erwischt, als sie mit einem umgebauten Sattelschlepper Asylwerber zwischen dem Balkan und Deutschland transportierten.
Krank und Schulden
Während zwei der drei Angeklagten alles leugneten, machte der Dritte reinen Tisch. Er habe Schulden, sei an Krebs erkrankt und habe dringend Geld benötigt. Deshalb ließ er sich auch darauf ein, als Schlepper die Asylwerber in Rumänien an vereinbarten Treffpunkten abzuholen und illegal nach Österreich zu schleusen.
Dass sich die Flüchtlinge in der Kiste in Lebensgefahr befanden, bestritt der Angeklagte jedoch: „Sie hatten ein Handy, so konnten sie schreiben, wenn sie Durst hatten“. Der Fahrer wurde – nicht rechtskräftig – zu zwei Jahren Haft verurteilt, die Hintermänner zu drei und dreieinhalb Jahren.