Chronik/Österreich

Salzach: Suche nach vermisstem Vierjährigen geht weiter

In Bruck an der Großglocknerstraße hat heute Früh, gegen 8.00 Uhr, in der Salzach die neuerliche Suche nach einem vierjährigen Buben begonnen, der seit Samstagnachmittag vermisst wird.

Das Kind wollte sich vorgestern am Abfluss des Zeller Sees die Füße abkühlen und wurde dabei von der Strömung mitgerissen und in die Salzach geschwemmt. Sein Bruder wollte ihn retten - er wurde ebenfalls mitgerissen, konnte aber von zwei Passanten gerettet werden.

Die Wasserrettung begann heute um 8.00 Uhr mit Boot und Taucher erneut die Suche nach dem Vierjährigen, teilte die Hilfsorganisation in der Früh mit. Außerdem setzte die Polizei Suchhunde ein, die speziell für die Suche im Wasser ausgebildet sind, und auch Taucher des Einsatzkommandos Cobra kamen zum Einsatz.

Nach Eingang des Alarm hatte eine Vielzahl an Helfern 28 Stunden ohne Pause nach dem Kind gesucht, ehe die Aktion Sonntagabend mangels Erfolg über die Nacht eingestellt wurde.

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Beim Füße abkühlen in Salzach gestürzt

Der Bub hatte mit seinem siebenjährigen Bruder Samstagnachmittag am Seekanal (Abfluss des Zeller Sees) an der Einmündung der Salzach mit zwei Freunden gespielt. Der Vierjährige wollte dabei offenbar seine Füße abkühlen und stieg dazu in den seichten Seekanal. Plötzlich wurde er an der Mündung des Seekanals in die Salzach von der Strömung mitgerissen.

Der Siebenjährige sprang unverzüglich in die Salzach und versuchte, seinen kleinen Bruder zu retten, allerdings ohne Erfolg. Zwei Passanten, ein 23-jähriger Syrer und ein 30-jähriger Ungar, bemerkten den Vorfall und sprangen sofort in den Fluss. Sie konnten den Siebenjährigen aus dem Wasser bergen. Der Bub war durchnässt und unter Schock, aber laut Angaben der Polizei augenscheinlich unverletzt.

Der vermisste Vierjährige ist dagegen in der Salzach untergegangen. Um 15.30 Uhr ging bei den Einsatzkräften der Alarm ein. Es wurde eine große Suchaktion mit 151 Einsatzkräften von allen Blaulichtorganisationen gestartet.

Das Team vom Polizeihubschrauber Libelle sowie die Flugrettung des Roten Kreuzes unterstützen die Einsatzkräfte, bis es finster geworden war, aus der Luft.

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Schmutziges Wasser erschwert Suche

Nachdem die Suche die ganze Nacht mit zwei Booten mit Sonargeräten fortgeführt worden war, begann am Sonntag um 7.00 Uhr erneut mit einem Großaufgebot der Wasserrettung sowie der Feuerwehr der Sucheinsatz. Über 70 Einsatzkräfte suchten die Salzach mit Booten, Fließ- und Wildwasserrettern sowie Tauchern zwischen der Unfallstelle in Bruck und dem rund drei Kilometer flussabwärts liegenden Kraftwerk Gries ab.

Erschwerend kommt laut Markus Gewolf von der Wasserrettung hinzu, dass die Salzach nach Gewittern vom Sonntag sehr trüb sei: "Von den Zuflüssen in die Salzach kommt extrem schmutziges Wasser. Die Taucher sehen nichts und müssen sich mit Tasten voranarbeiten - das ist schwierig und dauert seine Zeit."