Chronik/Österreich

Nun verschärft auch Tirol die Corona-Maßnahmen

Nach Wien, Salzburg, Oberösterreich und der Steiermark verschärft nun auch Tirol die Corona-Maßnahmen über die Vorgaben des Bundes hinaus. Die neuen Regeln lehnen sich an jene der Steiermark an und sollen ebenfalls am 8. November in Kraft treten. Ab dann gilt:

- 2-G für Nachtgastronomie und Veranstaltungen und Zusammenkünfte mit mehr als 500 Personen (indoor und outdoor) 

- 2,5-G Regel für Arbeitnehmer und Besucher im Gesundheitsbereich: also etwa im Spital, beim praktischen Arzt, in Alters- und Pflegheimen.

- FFP2-Maskenpflicht im gesamten Handel, in Museen und Bibliotheken

Die Entscheidung für Verschärfungen ist vor dem Hintergrund des österreichweiten Anstiegs der Neuinfektionen und des zunehmenden Belags der Intensivpatienten mit Corona-Fällen gefallen, der sich auch in Tirol niederschlägt.

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Einschränkungen in Spitälern

"Derzeit müssen in Tirol 82 Personen mit einer Corona-Infektion in unseren Spitälern behandeln werden, 20 davon in den Intensivstationen", erklärte Tirols Landeshauptmann Günther Platter (ÖVP) am Freitag und warnte: "Unsere Prognosemodelle zeigen, dass bereits Ende nächster Woche mit 30 behandelten Covid-Patientinnen und –Patienten in unseren Intensivstationen gerechnet wird."

Für manche Bereiche können daher nicht mehr ausgeschlossen werden, dass in absehbarer Zeit Routine-Operationen verschoben werden müssen, so Platter.

Was die Verschärfungen im Gesundheitsbereich betrifft, wird klar gestellt, dass "PatientInnen, die (akut) behandelt werden müssen" von der 2,5-G-Regelung ausgenommen sind.

Die in Tirol angekündigte 2-G-Regel für Nachtgastronomie (und damit auch Après-Ski) ist bundesweit im Stufenplan für den Fall vorgesehen, dass die Grenze von 300 Covid-Intensivpatienten überschritten wird.

Diese Marke dürfte schon in den kommenden Tagen überschritten werden. Am Freitag lagen 280 Corona-Fälle auf Intensivstationen.

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Österreich entwickelt sich immer weiter in Richtung eines Maßnahmen-Fleckenteppichs. Mit Tirol hat inzwischen die Mehrheit der Bundesländer auf eigene Faust Verschärfungen beschlossen.

Als erstes scherte bekanntlich Wiens SPÖ-Bürgermeister Michael Ludwig aus. Bereits seit Monatsanfang gelten in der Bundeshauptstadt nicht nur eine erweiterte Maskenpflicht, sondern auch strengere Testregeln (keine Anitgentests) oder 2-G (geimpft, genesen) in der Nachtgastronomie oder bei Veranstaltungen mit mehr als 500 Besuchern.

Die Bundesvorgabe sieht FFP-2-Maskenpflicht für alle derzeit nur in Geschäften des täglichen Bedarfs oder Apotheken vor - darüber hinaus nur für jene, die nicht vollimmunisiert sind.

Ab 1. November wird das generell verschäft: Wer keinen 3-G-Nachweis bei sich führt (geimpft, genesen, getestet), muss überall im Handel eine FFP2-Maske anlegen.

Neben Wien müssen Kunden nun auch in Oberösterreich, Salzburg sowie Tirol und der Steiermark (hier ab 8. November) unabhängig von ihrem Immun-Status im gesamten Handel wieder FFP2-Masken tragen.

Sensibler Bereich Gesundheitswesen

Tirol und die Steiermark lehnen sich bei Zutrittsregeln im Gesundheitsbereich (2,5-G - also geimpft, genesen oder PCR-getestet) sowie der Nachtgastro (2-G - also nur geimpft und genesen) an die Regeln in Wien an. Auch bei Veranstaltungen mit mehr als 500 Personen gilt in allen drei Bundesländern die 2-G-Regel.

Salzburg wiederum will nach dem Wiener Modell in Kürze ebenfalls keine Antigentests, sondern nur noch PCR-Tests anerkennen.

In Niederösterreich, Vorarlberg, Kärnten und dem Burgenland sind vorerst noch keine Verschärfungen geplant. Im Burgenland strebt SPÖ-Landeshauptmann Peter Doskozil sogar Lockerungen an. Und zwar dann, wenn bis zum Landesfeiertag am 11. November 80 Prozent der impfbaren Bevölkerung gegen Corona geimpft sind.