Chronik/Österreich

Neue Corona-Fälle zeigen Schwachstellen für den Herbst

173 neue Covid-19-Fälle wurden von Dienstag auf Mittwoch in Österreich verzeichnet. Die höchsten Zahlen werden aus der Millionenstadt Wien (+81) und OÖ (+31) gemeldet, das zuletzt mit mehreren Clustern zu kämpfen hatte. In Tirol gab es zuletzt vor über zwei Monaten mehr Neuinfektionen als nun (+27).

Trotz der großen Zahl an Neuinfektionen: Die Nachverfolgung der Infektionen scheint vorerst noch zu funktionieren. „Bei 96,7 Prozent der neuen positiven Befunde im Juli kann die Infektionsquelle nachvollzogen werden“, teilte etwa Wien mit. Dort haben sich unter anderem mehrere Personen bei einer Trauerfeier angesteckt.

Aus dem Tiroler Krisenstab heißt es zu der inzwischen ungewöhnlich großen Zahl von neuen Fällen, die Tests würden teilweise aus bereits abgegrenzten Fällen resultieren, in anderen läuft noch die Abklärung.

In Tirol zeigen sich aber zwei bereits bekannte Problemfelder, die in Hinblick auf den Herbst, wenn sich das Leben verstärkt nach innen verlagert, weiter Kopfzerbrechen bereiten könnten.

Problemfelder

Fünf nun in Tirol positiv Getestete stehen im Zusammenhang mit einer infizierten Person, die eine Zirkusveranstaltung besucht hat – Stichwort Veranstaltungen in geschlossenen Räumen.

Beim dritten Screening von Tirols Altersheimen ist nun in zwei Altersheimen je ein Bewohner positiv auf Covid-19 getestet worden. Die Risikogruppe zu schützen, ohne sie de facto einzusperren, bleibt eine Herausforderung.

Auf Nachfrage hieß es, dass es in Tirol seit vergangenem Samstag auch einen Fall gibt, der mit dem Cluster am Wolfgangsee in Verbindung steht. Es handelt sich um einen heimgereisten Mitarbeiter, der in Innsbruck positiv getestet wurde – und somit nicht in der OÖ-Statistik aufscheint. Dort rechnet man bereits 68 Personen (+6) dem Cluster zu.

Bei einer freiwilligen Testung auf Salzburger Seite des Wolfgangsees wurden eine weitere Praktikantin sowie drei Personen positiv getestet, die spontan am Screening der Tourismus-Praktikanten teilnahmen.

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Der Cluster zeigt eine weitere große Baustelle auf: den Tourismus. Spätestens im Winter wird sich der Massentourismus – so die Urlauber wiederkehren – in Alpendörfern mit großer Bettenzahl abspielen.

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In St. Wolfgang hat sich gezeigt, dass selbst bei Maskenpflicht für Tourismusmitarbeiter ein Cluster aufbrechen kann. Aber auch, dass das Überspringen auf Urlauber – zumindest nach derzeitigem Stand – weitestgehend verhindert werden konnte.

Wo es offenkundig noch hapert, sind ausreichende Informationen an Gäste über einen Corona-Fall in ihrem Urlaubsort. Das bemängelte der SPÖ-Gemeinderat Markus Senn aus NÖ gegenüber der ZiB2. Er war als Teil einer neunköpfigen Gruppe in St. Wolfgang und bereits auf der Heimreise, als man sich entschloss, für einen im Ort angebotenen Test zurückzukehren. Einer fiel positiv aus.

Fall am Wörthersee

In Kärnten ist am Wörthersee ein Corona-Fall im Klagenfurter Strandbad bekannt geworden: Es ist ein Praktikant, der in der Badeaufsicht tätig war. Im steirischen Wald am Schoberpass im Bezirk Leoben hat sich in den vergangenen Tagen ein Cluster mit inzwischen bereits 16 Personen gebildet. Die Infektionen dürften auf eine Urlauberfamilie aus Wien zurückzuführen sein.

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