Chronik/Österreich

Autobahnmaut: Kritik an Meldepflicht für Feuerwehrautos

„Die Asfinag soll unsere Feuerwehren mit dieser unnötigen Bürokratie in Ruhe lassen und diese Schikane sofort beenden.“ Mit ungewöhnlicher Schärfe reagierte Niederösterreichs Landeshauptmannstellvertreter Stephan Pernkopf darauf, dass die Feuerwehren dem Autobahnbetreiber jene Fahrzeuge melden sollen, mit denen diese dann mautfrei auf den Highways ihre tagtäglichen oft lebensrettenden Einsätze bestreiten können.

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Die Helfer würden ja nicht spaßhalber im Kreis herumfahren, sondern bei schweren Einsätzen, Unfällen und Gefahrensituationen auf die Mautstraßen auffahren, zeigt sich der in Niederösterreich für das Feuerwehrwesen zuständige Pernkopf kämpferisch. „Sie retten, löschen, bergen und schützen. Und das auch täglich auf den österreichischen Autobahnen und Schnellstraßen. Dafür eine Ausnahmegenehmigung der Autobahngesellschaft beantragen zu müssen, ist mehr als unverständlich und sofort abzustellen“, forderte Pernkopf.

Unterscheidung

Es könne außerdem nicht schwer sein, rote Feuerwehrautos mit Blaulicht und sogar eigenen Kennzeichen von anderen Fahrzeugen zu unterscheiden, teilte der LH-Vize weiters mit. Doch gerade das wird aus der Asfinag-Zentrale bestritten. „Wir müssen wissen, welche Einsatzautos sich auf unseren Straßen befinden. Die Bilder der Überwachungskameras liefern nur Schwarz-Weiß-Bilder, da sind dann Feuerwehrautos schon sehr schwer von anderen Arbeitsfahrzeugen zu unterscheiden“, erklärt Asfinag-Sprecher Alexander Holzedl. Die Kritik aus NÖ sei jedenfalls in der Asfinag bislang noch nicht bekannt. Holzedl: „Der Meldevorgang für die Ausnahme von der Mautpflicht ist eigentlich sehr unkompliziert und bedarf keines großen Aufwands“.

Wolfgang Atzenhofer