Letzter Baum von "For Forest" in Niederösterreich angekommen

Eine Gruppe von Personen steht vor einem Traktor und einem Baum im Stadion.
Mit der letzten Pflanze, die Kärnten verlassen hat, ist „For Forest“ endgültig Geschichte.

Am gestrigen Donnerstag ist die letzte Ladung im niederösterreichischen Michelhausen angekommen. Die Rede ist von jenen letzten Bäumen, die am Samstag  das Klagenfurter Wörtherseestadion verlassen haben. Sie waren dort Teil des Kunstprojekts „For Forest“.
Insgesamt 382 Kilometer legten die Bäume nun in ihre neue Heimat zurück.  Was – aus Klimaschutzgründen – durchaus für Kritik sorgte. Vor allem, weil sie schon  anfänglich  teilweise über 1.000 Kilometer (aus Italien, Deutschland und Belgien) zur Klagenfurter Arena herangekarrt worden waren.

„Heute sind die letzten zehn Bäume angekommen. Jetzt werden sie noch verankert, damit sie vom Wind im Winter nicht umgeworfen werden und eingewässert“, erklärt Wolfgang Praskac, der Inhaber der niederösterreichischen Gärtnerei und Baumschule. Die Bäume überwintern dort aber nicht nur, sie werden dort wohl Wurzeln schlagen, bis sie in „ein bis zwei Jahren“ erneut ausgegraben und an ihren Zielort verfrachtet werden.

Ihre Bestimmung ist noch nicht endgültig geklärt, derzeit ist von einem Immobilienprojekt in der Nähe die Rede, bei dem ein „For-Forest“-Campus entstehen soll.
Den Transport nach Niederösterreich haben die rund 220 Bäume gut überstanden, wie der Gärtner betont: „Dass jetzt Blätter fehlen ist in dieser Jahreszeit normal. Grundsätzlich sind sie fit.“

Mitarbeiter verladen mit einem Bagger Bäume von einem LKW.

Eine Baumschule mit jungen Bäumen im Herbst.

Ein Kobelco-Bagger der Firma Lutz belädt einen LKW mit Baum- und Strauchschnitt.

Ein Bagger verlädt einen Baum mit Wurzelballen auf einen Lastwagen.

Zwei Bagger arbeiten auf einem Feld mit neu gepflanzten Bäumen.

Ein Baum wird mit einem Kran von einem Lastwagen gehoben.

Ein türkisfarbener Kobelco-Bagger verpflanzt einen Baum auf einer Baustelle.

Ein türkisfarbener Bagger hebt einen Baumsetzling in einer Baumschule an.

Was brachte das Projekt?

In der Abschluss-Pressekonferenz wurde noch ein äußerst positives Resümee gezogen. In über 80 Ländern auf der ganzen Welt wurde laut Veranstalter über die temporäre Kunstinstallation berichtet. Die wohl größte Schlagzeile des Projektes: „ Leonardo di Caprio teilt For Forest auf Instagram“ mit seinen 37 Millionen Followern. Das brachte  760.000 Likes, allein im September sei so in Summe ein Anzeigenpreisäquivalent in Printmedien von über 12 Millionen Euro erzielt worden.

Doch was bringen Erfolgszahlen dieser Art? Laut befragten Hotels war der Anstieg der Nächtigungen während der Zeit überschaubar.
Und auch sonst stellt sich bei einigen die Frage: Was hat es der Stadt gebracht, wenn nach dem Projekt nichts an dessen Existenz erinnert? Werden Herr und Frau Tourist in eine Stadt fahren nur um ein Stadion zu sehen, in dem einmal Bäume standen? Die Stadtregierung, welche sich fast jeden Tag während des Projektes mit Erfolgszahlen zu „For Forest“ meldete, schweigt nun.

 

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