Chronik/Österreich

Grazer Mord-Verdächtiger könnte bereits in Zürich Frau umgebracht haben

Ein 23-Jähriger, der vor zwei Wochen eine 41-jährige Grazerin in ihrer Wohnung umgebracht haben dürfte, könnte für einen weiteren Mord verantwortlich sein: Am 11. Februar ist eine 54-jährige Schweizerin tot in ihrer Wohnung in Zürich gefunden worden. Sie war mehr als eine Woche davor umgebracht worden. Ermittler sprechen von "Anhaltspunkten" für einen möglichen Zusammenhang. Die Staatsanwaltschaft Zürich hat gegen den Mann ein Strafverfahren eröffnet, hieß es am Montag.

Seitens der Staatsanwaltschaft Graz wurde am Montag bestätigt, dass diese Anhaltspunkte auf denselben Täter in Graz und Zürich nun überprüft werden. Die Zusammenarbeit der beiden Behörden wurde aufgenommen, sagte Sprecher Christian Kroschl. Ob wirklich ein Zusammenhang hergestellt werden kann, sei noch "Gegenstand der Ermittlungen".

Der 23-jährige Rumäne war am Abend des 6. Februar mit der Frau in ihre Wohnung gegangen. Dort soll er sie mit unzähligen Stichen mit einer Schere getötet haben, ehe er ein Feuer legte. Gegenüber den Ermittlern gab er an, dass er sich mit dem Brand selbst töten wollte, doch dann verließ er die Wohnung. Die Flammen gingen wieder von selber aus. Ein Nachbar bemerkte aber Montagfrüh den Qualm und rief die Einsatzkräfte. Diese entdeckten dann die Leiche der Frau.

Rasch war klar, dass es sich um eine Gewalttat gehandelt hat. Die Obduktion ergab, dass die Frau an inneren Blutungen aufgrund der zahlreichen Stiche gestorben ist. Nur Stunden später wurde der 23-jährige Verdächtige festgenommen. An seiner Kleidung befand sich offenbar Blut. Bei den Vernehmungen gestand er, die 41-Jährige getötet zu haben. Sein Motiv: "Hass auf Frauen". Er sitzt in Graz in Untersuchungshaft.

Gewalt von Männern gegen Frauen gibt es in allen sozialen Schichten, Nationen, Familienverhältnissen und Berufsgruppen. Morde an Frauen können auch Femizide sein. Der Begriff soll ausdrücken, dass hinter diesen Morden oft keine individuellen, sondern auch gesamtgesellschaftliche Probleme wie etwa die Abwertung von Frauen und patriarchale Rollenbilder stehen.
 
Hilfe für Gewalt-Betroffene gibt es hier:
Frauenhelpline (Mo – So, 0 – 24 Uhr, kostenlos), 0800 / 222 555 Männernotruf: (Mo – So, 0 – 24 Uhr, kostenlos), 0800 / 246 247.