Sprunghafter Anstieg: Fast 5.500 Neuinfektionen in Österreich
In Österreich gibt es bereits mehr Omikron- als Delta-Fälle. Ende des Jahres 2021 wurde Delta als vorherrschende Mutation in Österreich abgelöst, geht aus einer Aktualisierung der Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) von Montag hervor.
Die hoch ansteckende Omikron-Variante werde zu deutlich mehr Infektionen führen, warnen Experten seit Wochen. Von bis zu 15.000 bis 16.000 Neuinfektionen täglich gehen die Schätzungen für Mitte Jänner aus. "Es ist mehr eine Wand als eine Welle, die auf uns zu kommt", warnte Simulationsexperte Peter Klimek vor dem Omikron-Jänner mit starken Bildern.
"In dieser Woche werden die Zahlen ab Mittwoch stark ansteigen, da wird die Aufregung groß sein, auch wenn das die Prognosen schon seit der Weihnachtszeit zeigen“, meinte Mathematiker Niki Popper erst gestern gegenüber dem KURIER.
Tatsächlich stiegen die neuen Fälle von Montag auf Dienstag sprunghaft an: 5.498 Neuinfektionen wurden in Österreich registriert. Das liegt über dem Schnitt der vergangenen sieben Tage von 3.687. Gestern wurden noch 3.319 neue Fälle binnen 24 Stunden registriert. Blickt man eine Woche zurück (2.416), so haben sich die Neuinfektionen mehr als verdoppelt. Dass mehr als 5.000 neue Fälle in 24 Stunden dazukamen, war mit 5.563 das letzte Mal am 8. Dezember der Fall.
Die Zahl der aktiven Fälle steigt auf 37.762. In den vergangenen 24 Stunden wurden 235.089 neue PCR-Testungen durchgeführt. Das ergibt eine Positivrate von 2,34 Prozent.
Die Sieben-Tages-Inzidenz ist auf 289,92 gestiegen. Seit 28. Dezember geht es mit der Inzidenz in Österreich stet nach oben. Damals lag die Inzidenz noch bei 163,55. Höher als aktuell, lag die Zahl der Fälle pro 100.000 Einwohner der letzten sieben Tage mit 295 am 15. Dezember.
Zudem gibt es 25 neue Todesfälle im Zusammenhang mit einer Covid-19-Infektion zu vermelden. Damit hat die Pandemie bisher 13.784 Todesopfer in Österreich gefordert.
Im Krankenhaus liegen derzeit 1.038 Personen und damit um 21 Patienten mehr als am Vortag. 316 Menschen werden auf Intensivstationen betreut, um vier weniger als gestern.
Impfungen
Die Zahl der Impfungen stieg nach dem Silvesterwochenende auf 41.828 Stiche, die am Montag durchgeführt worden sind - 18.093 waren es noch am Sonntag gewesen. Die Zahl der Erststiche lag gestern dabei knapp unter zehn Prozent, insgesamt haben 70,9 Prozent der Österreicher einen gültigen Impfschutz. Im Burgenland (76,4 Prozent) und in Niederösterreich (72,8 Prozent) liegt der Wert über dem Durchschnitt, Schlusslicht bleibt Oberösterreich mit gerade einmal 66,5 Prozent.
Die Neuinfektionen in Bundesländern
- Burgenland: 88
- Kärnten: 110
- Niederösterreich: 700
- Oberösterreich: 690
- Salzburg: 513
- Steiermark: 391
- Tirol: 1138
- Vorarlberg: 277
- Wien: 1589
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Impfstatus in Österreich
Seit 27. Dezember 2020 wird auch in Österreich geimpft. Der Impfstart gab vielen Menschen Hoffnung, bald wieder in ihr altes Leben zurückkehren zu können. Doch bis die Impfung auch eine kritische Masse erreicht, ist noch etwas Geduld gefragt.
Das zeigen die täglich veröffentlichten Impfzahlen des Gesundheitsministeriums, die seit Mitte Jänner tagesaktuell veröffentlicht werden. Die derzeit kommunizierte Zahl zeigt jedoch nicht den präzisen Stand der aktuell geimpften Personen, sondern lediglich einen "Näherungswert".
Die folgende Grafik zeigt die 7-Tages-Inzidenz für ganz Österreich, heruntergebrochen auf Bezirksebene.
Die sogenannte Inzidenz gilt als wichtiger Richtwert in der Pandemiebekämpfung. Die Sieben-Tage-Inzidenz gibt die Zahl der Neuinfektionen innerhalb der vergangenen sieben Tage pro 100.000 Einwohner an. Die 14-Tages-Inzidenz wird herangezogen, um langfristige Tendenzen besser darstellen zu können.
In Deutschland etwa liegt die zulässige Obergrenze bisher bei 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner innerhalb einer Woche. In Österreich ist eine solche Grenze nicht genau definiert. In der Corona-Ampel wird eine Region auf Rot gestellt, wenn es eien "hohe kumulative 7-Tages-Inzidenz relativ zur Bevölkerungsgröße" gibt.
Todesfälle in Österreich
Testungen und Anteil positiver Tests
Steigen die Zahlen nur, weil wir mehr testen? Diese Frage beschäftigte vor allem im Sommer die Corona-sensibilisierte Öffentlichkeit. Eine Antwort darauf kann die Positivrate bei den Testungen liegen. War diese im Sommer bei rund fünf Prozent, so landete sie im Herbst bei bis zu 25 Prozent. Wären steigende Neuinfektionszahlen nur auf vermehrte Tests zurückzuführen, dürfte sich der Anteil positiver Tests eigentlich nicht ändern.
Klicken Sie in die Kurve, um die genauen Anzahl der täglich neuen Testungen zu sehen.
Internationaler Vergleich
Schauen Sie selbst, wo sich Österreich im internationalen Vergleich in Sachen Infektionsgeschehen befindet.