Chronik/Österreich

Etwa neun Prozent der Sterbefälle im Vorjahr gehen auf Corona zurück

2021 starben in Österreich vorläufigen Ergebnissen von Statistik Austria zufolge 90.434 Personen - um 9,1 Prozent bzw. 7.559 Personen mehr als in den fünf Jahren vor der Pandemie (Durchschnitt 2015 bis 2019: 82.875 Verstorbene). Die häufigsten Todesursachen waren Herz-Kreislauf-Erkrankungen sowie Krebs. 7.857 Personen bzw. 8,7 Prozent starben an Covid-19, Männer (4.257 Covid-19-Sterbefälle) häufiger als Frauen (3.600 Covid-19-Sterbefälle).

Bereits im Jahr 2020 hatte es aufgrund der Pandemie wesentlich mehr Sterbefälle gegeben als in den Jahren zuvor (10,5 Prozent bzw. 8.724 Sterbefälle mehr als im Durchschnitt der Jahr 2015 bis 2019). Dies berichtete Statistik Austria am Donnerstag.

Todesursache

Todesfälle aufgrund von Covid-19 traten vor allem im höheren Alter auf: Das durchschnittliche Alter der an Covid-19 Verstorbenen lag für Männer bei 77,7 Jahren, für Frauen bei 82,9. Der Anteil von Covid-19 als Todesursache stieg für Männer wie für Frauen ab dem Erwachsenenalter an und war für beide Geschlechter zwischen dem 75. und 85. Lebensjahr am höchsten.

Auch regional gab es 2021 deutliche Unterschiede beim Anteil der an Covid-19 Verstorbenen: Kärnten (10,5 Prozent), Salzburg (9,6 Prozent) und Wien (9,5 Prozent) wiesen die höchsten Anteilswerte auf, in Tirol (6,3 Prozent), Vorarlberg (6,8 Prozent) und dem Burgenland (7,8 Prozent) waren diese am niedrigsten.

Über die beiden Pandemiejahre hinweg zeigte sich ein klarer Zusammenhang zwischen hohen Infektionszahlen und einem Anstieg der Covid-19-Sterbefälle. Nach Kalenderwochen betrachtet begann 2021 mit einer abklingenden Zahl von Covid-19-Sterbefällen aus der zweiten Infektionswelle im Herbst 2020, die nahezu nahtlos in einen neuerlichen Anstieg im Frühjahr 2021 überging. Der Herbst 2021 brachte erneut höhere Zahlen von Covid-19-Toten. Zum Höhepunkt der Herbstwelle 2021 (Kalenderwoche 47 und 48 vom 22. November bis 5. Dezember 2021) gab es mehr Sterbefälle an Covid-19 als an Krebs.

Begleiterkrankung

Neben den an Covid-19 Verstorbenen wies die Todesursachenstatistik für 2021 weitere 1.192 Personen (1,3 Prozent aller Sterbefälle im Jahr 2021) mit Covid-19 als Begleiterkrankung aus. In diesen Fällen wurde Covid-19 als eine den Todesprozess beschleunigende Erkrankung eingestuft.

Bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Krebs ist die Sterblichkeit im Vergleich zu den Jahren vor der Pandemie leicht gesunken. Im Gegensatz dazu verstarben 2021 (wie auch 2020) deutlich mehr Menschen an Demenz (plus 22 Prozent; 2020: plus zwölf Prozent) und Morbus Parkinson (plus acht Prozent; 2020: plus sechs Prozent). Damit setzte sich ein Trend aus dem Vorfeld der Pandemie fort.

Den deutlichsten Rückgang im Vergleich zu den Jahren vor der Pandemie gab es bei der durch Influenza und Pneumonie verursachten Sterblichkeit. Hier sank die Zahl der Verstorbenen 2021 um 52 Prozent (2020: minus 17 Prozent) im Vergleich zum Durchschnitt der fünf Jahre 2015 bis 2019, hauptsächlich bedingt durch den Ausfall der Grippesaison aufgrund der Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie. Auch chronische Herzkrankheiten zeigten in den zwei Pandemiejahren einen Rückgang in der Sterblichkeit (minus 16 Prozent 2021 und minus neun Prozent 2020 im Vergleich zu 2015/2019). Ebenfalls niedriger war 2021 (minus 14 Prozent; 2020: minus 16 Prozent) die Sterblichkeit aufgrund von Transportmittelunfällen.

Nicht zuletzt nahm auch die Zahl der Suizide weiter ab. 2021 war ein Rückgang um rund zwölf Prozent, 2020 um rund 13 Prozent im Vergleich zu den Jahren vor der Pandemie (Durchschnitt 2015/2019) zu beobachten.