Erneuter Hacker-Angriff auf Kärnten: 42.000 Anfragen in 24 Stunden
Von Anja Kröll
Die Attacken der Cyber-Kriminellen von "BlackCat" auf die Kärntner Landesverwaltung reißen nicht ab: Am Dienstag gab es erneut einen Versuch, die Homepage des Landes Kärnten zum Absturz zu bringen. "Die Hacker haben mit Überlastungsattacken versucht, das System lahm zu legen", sagte Gerd Kurath, Sprecher des Landespressedienstes am Mittwoch bei einer Pressekonferenz.
Konkret haben die Kriminellen 42.000 Anfragen an einem Tag gestellt, was zu einem Absturz führen hätte sollen. Doch die Systeme hielt den sogenannten DoS-Attacken stand.
Land fährt wieder hoch
Ebenfalls bei der Pressekonferenz wurde der weitere Fahrplan zum vorsichtigen Hochfahren der Systeme nach dem Angriff bekannt gegeben: Bereits kommende Woche, konkret am 13. und 14. Juni sollten die Zahlungssysteme wieder funktionieren. "An diesen Terminen werden auch die Auszahlungen der Grundversorgung nachgeholt", erklärte Kurath.
Gute Nachrichten gibt es auch zum Thema Zeugnis und Schulverwaltung. Wie der KURIER berichtete, können rund 4.000 Lehrer aktuell nicht auf das Notensystem Sokrates zugreifen, das jedoch für die Ausstellung der Zeugnisse erforderlich ist. Von Seiten des Landes rechnet man damit, dass sich dies spätestens mit 20. Juni wieder ändern wird. "Wir hatten ohnedies einen Austausch der Technik angedacht, dieser wird nun vorgezogen", eklärte Kurath.
Inserat über Datenklau
Für Bürger, die befürchten, vom Datenklau betroffen zu sein, wird zudem ab Donnerstag eine Hotline für Fragen eingerichtet. Unter 050 536 53003 werden Fragen, falls möglich sofort beantwortet, oder sonst mit Experten Rücksprache gehalten.
Wie Betroffene generell informiert werden, ist zur Zeit noch nicht bis ins letzte Detail klar. Laut Datenschutzbehörde besteht entweder die Möglichkeit einer persönlichen Information, oder, falls mehrere Personen betroffen sind, auch die Option einer Pressekonferenz, oder eines Inserats.
Daten sind echt
Bereits am Dienstag hatte das Land Kärnten mit der Meldung aufhorchen lassen, dass die am Freitag vergangener Woche im Netz veröffentlichten sensiblen Daten, tatsächlich von den Hackern gestohlen worden sein dürften. Dies war unmittelbar nach Bekanntwerden der Cyber-Attacke, am 24. Mai, noch ausgeschlossen worden.
Was am Mittwoch weiter kategorisch abgelehnt wurde: Die Zahlung des von den Kriminellen geforderten Lösegelds in der Höhe von fünf Millionen Dollar. Eine neue Lösegeldforderung sei unterdessen übrigens nicht eingegangen.