Demonstranten blockierten Wiener Westeinfaht
Eine Handvoll Aktivisten hat im Montag-Frühverkehr die Wiener Westeinfahrt blockiert. Die Protestgruppierung Letzte Generation AT wollte damit ein Zeichen gegen Bodenverbrauch, "Betonisierung", klimabedingte Ernteausfälle und dadurch drohende Ernährungskrisen setzen, sagte ein Sprecher zur APA. Laut ÖAMTC verursachte die Straßenblockade auf Höhe der Stampfergasse einen sich rasch aufbauenden Stau, der bis zur Westautobahn zurückreichte.
Acht Aktivisten besetzten ab etwa 7.15 Uhr die Fahrbahn. Autofahrern wurde geraten, großräumig über den Knoten Steinhäusl auszuweichen, hieß es vom ÖAMTC. Für viele betroffene Verkehrsteilnehmer dürfte der Arbeitstag mit gut einer Stunde Verzögerung begonnen haben, schätzte eine Sprecherin des Clubs. Die Aktion war nach rund einer Stunde beendet, nachdem die Demonstranten der Aufforderung der Polizei gefolgt und die Fahrbahn verlassen hatten. Die Verkehrsbehinderungen, auch auf den umliegenden Straßen, lösten sich aber nur langsam auf.
Sechs Aktivisten kamen laut Letzte Generation AT nicht der polizeilichen Aufforderung nach, sich auszuweisen. Sie wurden deswegen vorläufig festgesetzt. Der Österreich-Ableger dieser internationalen Gruppierung habe sich nach Auflösung des Protestcamps gegen die Stadtstraße in der Donaustadt zusammengefunden, sagte der Sprecher. Weitere Aktionen seien geplant.
"Millionen Menschen sind akut vom Hungertod bedroht. Der Krieg in der Ukraine lässt zusammen mit immer schlimmeren klimabedingten Ernteausfällen weltweit die Getreidepreise explodieren. Gerade deshalb brauchen wir unsere Böden", appellieren die Aktivisten an die Regierung. "Wir haben pro Person schon heute die meiste Supermarktfläche Europas, und fast doppelt so viel Straßennetz wie Deutschland oder die Schweiz." Aber weiterhin würden "unsere besten Ackerböden im Rekordtempo versiegelt": "11,5 Hektar am Tag", bezogen auf die Einwohnerzahl sei das Europarekord.