Chronik/Österreich

Coronavirus: Pongau entwickelt sich zum Hotspot außerhalb Tirols

Bis Anfang vergangener Woche gab es im Salzburger Bezirk Pongau nur vier positiv auf das Coronavirus getestete Personen. Seither entwickelte sich die Tourismusregion aber zu einem Krisenherd in der Verbreitung des Virus. Mit 181 positiven Fällen bis Mittwochnachmittag war der Pongau österreichweit der Bezirk mit den meisten Erkrankten außerhalb Tirols.

Dabei ist regelmäßig auch medizinisch wichtige Infrastruktur betroffen. Erst am Mittwoch wurde bekannt, dass ein Mitarbeiter der Apotheke in Schwarzach positiv getestet wurde. Am Dienstag gab es neun Fälle im Krankenhaus Schwarzach, dem größten Spital des Bezirks. Auch die Apotheke in Bad Hofgastein war bereits betroffen, ebenso wie der Bürgermeister von Großarl.

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„Intensives Après-Ski-Leben“

Bereits Mitte der vergangenen Woche wurden sechs Gemeinden unter Quarantäne gestellt, weitere Quarantänemaßnahmen sind derzeit nicht geplant. Woher der plötzliche deutliche Anstieg kommt, ist nicht geklärt. Sicher ist, dass die beiden Quarantänegemeinden Flachau und Großarl besonders betroffen sind.

Alleine diese beiden Gemeinden kamen bis Dienstagabend auf 45 Fälle. In Großarl ist auch das Seniorenheim betroffen. Wie sich die Verbreitung in die und innerhalb der Gemeinden vollzogen hat, lässt sich kaum nachvollziehen, heißt es vom Land. Für die einzelnen Fälle werde das untersucht, es fehlt aber der gesamtheitliche Blick. So bleibt nur Spekulation. Landeshauptmann Wilfried Haslauer hatte bei der Verhängung der Quarantäne am Mittwoch vergangener Woche davon gesprochen, dass es bis kurz vor Ende des Skibetriebs in Flachau ein „intensives Après-Ski-Leben gegeben“ habe.