Chronik/Österreich

Wetterprognose: Noch schnell Blätter sammeln, bevor der Schnee kommt

So wirklich zum Einsatz kommen die dicken gelben Telefonbücher heutzutage kaum mehr – außer im Herbst. Denn wer kennt die Hausaufgabe aus Kindheitstagen nicht, Herbstblätter in grün, gelb, orange, rot und braun zu sammeln, sie zu trocknen, einzukleben und zu beschriften. Dafür kramt man eben das dicke gelbe Telefonbuch aus der Schublade hervor, ist es doch das perfekte Mittel, um die Blätter dafür zu pressen.

Zum Sammeln ist hingegen diese Woche noch perfekt, denn der goldene Herbst erreicht seinen Höhepunkt, bevor der kalte November anklopft.

Laut Florian Pfurtscheller vom Wetterdienst Ubimet dominiert von Mittwoch bis Freitag in ganz Österreich ruhiges Hochdruckwetter „und da wir uns nun mitten im Herbst befinden, bedeutet dass einen Kampf zwischen Sonne und Nebel in den Niederungen“.

Besonders nebelanfällig erweisen sich in den nächsten Tagen das Gebiet um den Bodensee, das Salzkammergut sowie Tal- und Beckenlagen im Süden Österreichs. Meist strahlend sonnig verlaufen die Tage dagegen auf den Bergen.

Stürmisch

Am Mittwoch liegen die Höchsttemperaturen bei schwachem Wind bei zehn bis 16 Grad, der Donnerstag wird mit zehn bis 18 Grad etwas wärmer. Dafür weht jedoch vor allem im östlichen Flachland lebhafter Südostwind. Am Freitag erreichen die Temperaturen, je nach Sonne und Nebel, acht bis 18 Grad. Dazu bläst kräftiger und kalter Wind.

Das Wochenende bestimmt dann der Südföhn. Vom Atlantik aus nähert sich ein ausgeprägtes Tiefdruckgebiet Westeuropa an, an dessen Vorderseite mit einer Südströmung warme Luft zu den Alpen gebracht wird, erklärt der Meteorologe.

Vor allem am Sonntag, dem letzten Tag im Oktober, kann der Föhn sogar stürmisch werden. Dafür klettern die Temperaturen nach oben: In den Nordalpen können die 20 Grad nochmals geknackt werden. Im Süden bleibt es hingegen kühler und oft bewölkt. In Osttirol und Oberkärnten kann es hin und wieder regnen.

„Bis Sonntag wird es noch nicht schneien, erst in der ersten Novemberwoche kann es zu Schnee in tieferen Lagen kommen. Aber das ist noch sehr unsicher“, gibt Pfurtscheller einen Überblick.

Zehn-Grad-Marke

Am Montag, dem 1. November und Allerheiligen-Tag, kommt es dann zum „markanten“ Wetterumschwung. Der Südföhn nimmt aus derzeitiger Sicht ein Ende. Dafür setzt sich deutlich kühlere Luft durch. „Es könnte das erste Mal in diesem Herbst oberhalb von 800 bis 1000 Meter für ein paar Zentimeter Neuschnee reichen.“ Die Temperaturen kommen auch im Flachland kaum mehr über die Zehn-Grad-Marke hinaus.

Die Zeit fürs Blättersammeln und die Zeit der Telefonbücher läuft also ab.

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