Chronik/Österreich

Bargeld ist noch immer die beliebteste Bezahlmethode

Die Pandemie hat das Zahlungsverhalten in Österreich verändert. Das Bargeld hat deshalb aber noch lange nicht ausgedient – zu diesem Schluss kommt eine repräsentative Erhebung der Österreichischen Nationalbank (OeNB), bei der 2.552 Personen zu ihrem Zahlungsverhalten befragt wurden.

Demnach habe das Coronavirus rund ein Viertel der Österreicher dazu veranlasst, ihr Zahlungsverhalten zu verändern. 2020 ist die Nutzung von Bargeld um 13 Prozentpunkte im Vergleich zu 2019 zurückgegangen.

97 Prozent haben eine Zahlungskarte

Trotzdem sind Scheine und Münzen weiterhin nicht aus den österreichischen Geldbörsen wegzudenken: 66 Prozent aller Transaktionen werden an der Kassa mit Barem abgewickelt. Und das, obwohl mittlerweile 97 Prozent der in Österreich lebenden Menschen über eine Zahlungskarte verfügen. Vor allem Kleinbeträge unter zehn Euro werden weiterhin lieber bar bezahlt, zeigt die Erhebung der Nationalbank.

27 Prozent der Transaktionen wurden 2020 mit Debitkarten durchgeführt, 2 Prozent mit Kreditkarten. Lediglich 0,7 Prozent der Einkäufe wurden mit dem Mobiltelefon über Dienste wie Apple Pay abgewickelt, die vor allem von Personen unter 30 genutzt werden.

Kontaktloses Bezahlen am Vormarsch

Der Anteil kontaktloser Zahlungen ist im Vergleich zu 2019 um 16 Prozentpunkte gestiegen. „Wir nehmen an, dass dieser Anstieg auf eine gewisse Unsicherheit während der Pandemie zurückzuführen ist“, sagt Nationalbankdirektor Eduard Schock.

Die Abschaffung des Bargeldes, wie sie in Schweden bereits für das Jahr 2023 beschlossen wurde, wird von den Befragten in der Erhebung der OeNB nicht befürwortet: 65 Prozent sprechen sich für die Erhaltung des Bargeldes in seiner jetzigen Form aus. „Daher wollen wir den Bürgerinnen und Bürgern die Wahlfreiheit ihres Zahlungsmittels weiterhin garantieren“, versichert OeNB-Direktor Eduard Schock.

Der KURIER hat am Sonntag in einer Blitz-Umfrage in Wien zufällig ausgewählte Personen nach ihrer bevorzugten Zahlungsmethode befragt: 

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„Ich bin ein leidenschaftlicher Barzahler, ich zahle grundsätzlich nur bar. Ich möchte gerne, dass das Barzahlen so lange wie möglich noch erhalten bleibt, weil das für mich ein Stück Freiheit bedeutet.“ 

Joachim Radmer
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„Ich zahle lieber mit Karte, weil es einfacher für mich ist. Ich muss nur noch das Handy oder die Karte dabei haben, kein Bargeld und keine Münzen. Das ist viel praktischer. Ich freue mich, dass Kartenzahlung mittlerweile auch schon beim Bäcker angeboten wird.“  

Annika Buchert