Chronik/Österreich

Asylstatistik: Heuer schon knapp 90.000 neue Anträge

Die aktuellen Daten aus dem Innenministerium zeigen: Die Welle an Asylanträgen ist ungebrochen. Bis Ende Oktober wurden 89.867 Anträge gestellt. Damit haben sich die Antragszahlen von Jänner bis Oktober im Vergleich zum Vorjahr fast verdreifacht. Die meisten Anträge stellten im Oktober Afghanen (4.123), gefolgt von Indern (3.479), Syrern (3.424) und Tunesiern (2.462).

Auf 17.602 Anträge gab es bisher einen positiven Bescheid. Ein Großteil der Anträge würden laut Innenministerium von Wirtschaftsmigranten gestellt, die illegal einreisen und praktisch keine Chance auf Asyl haben.

Beliebter Weg in die Europäische Union

Etwa 40 Prozent würden visafrei nach Serbien einreisen, heißt es. Von dort geht die Reise oft mit Schleppern Richtung EU weiter. Serbien kündigte an, die Visaregeln angleichen zu wollen. Tunesier brauchen seit Sonntag ein Visum. Weitere Nationen wie Indien sollen folgen.

Knapp 60.000 negative Asylentscheidungen bis Oktober

Bis Oktober fielen in Asylverfahren 18.345 negative Entscheidungen. 27.597 Menschen haben Österreich selbstständig wieder verlassen. Insgesamt dürfen also knapp 60.000 Antragsteller im Zeitraum bis Oktober nicht in Österreich bleiben. Es befinden sich derzeit rund 91.500 Personen in der Grundversorgung, davon rund 56.500 Menschen aus der Ukraine.

Für das Innenministerium hat weiterhin die Bekämpfung von Schlepperkriminalität absolute Priorität. Quartiere in Zelten lösten österreichweit Proteste aus.