2-G-Pickerl für Wirtschaftsstudenten
Von Anna Perazzolo
An der Wirtschaftsuniversität Wien geht es seit 25. Oktober zu wie im Vergnügungspark. Mit einem sogenannten „Fast Lane Sticker“ auf den Studierendenausweisen kommen Geimpfte und Genesene schneller ins Gebäude als Getestete.
Grund für die neue Maßnahme sei, dass es bei der Eintrittskontrolle viel Zeit koste, das Datum der Zertifikate zu kontrollieren, hieß es vonseiten der WU. Durch das Pickerl sei es hingegen möglich, die Gültigkeit mit einem Blick festzustellen.
Die Universität Graz hat diese „Fast Lane“- Maßnahme bereits Ende September ergriffen. Geimpfte und Genesene können sich seitdem einen „Zutrittspass“ im Scheckkartenformat mit Foto, Name und Matrikelnummer abholen, um an den Warteschlangen vorbei, schneller in den Hörsaal zu gelangen.
Und auch an der Universität Klagenfurt, wo an einigen sensiblen Bereichen die 2-G-Regel gilt, können die Studierenden ihre Zertifikate automatisch verifizieren lassen, um langwierigen Kontrollen zu entgehen. Während der Status „Geimpft“ oder „Genesen“ den Zutritt zu den Seiteneingängen ermöglicht, haben getestete Studierende nur über die Haupteingänge Zutritt zu den Lehrveranstaltungen.
Kritik kommt vom Ring Freiheitlicher Studenten. Sie befürchten, dass ungeimpfte Studierende bereits beim Eingang auffallen und so eine gesellschaftliche Spaltung vorangetrieben wird.
Fleckerlteppich
An der WU selbst begründet man die Maßnahme mit der ökonomischen und personellen Herausforderung, die 21.000 Studierenden zu kontrollieren. Außerdem sei die Abholung des Pickerls freiwillig. Somit gebe es auch Geimpfte und Genesene ohne „Fast Lane Sticker“, hieß es vonseiten der WU.
Insgesamt gleichen die Corona-Maßnahmen an den österreichischen Universitäten allerdings einem Fleckerlteppich. Während an den meisten Hochschulen weiterhin Maskenpflicht herrscht, lockerte die Universität Wien mit Stichtag 25. Oktober ihre Maßnahmen. Zwar gilt die 2,5-G-Regel weiterhin, die Abstands- und Maskenpflicht in den Lehrveranstaltungsräumen entfällt aber. Grund dafür sei die Studierenden-Impfquote von über 80 Prozent. Trotz der Lockerungen soll aber eine ähnliche „Fast Lane“-Lösung wie an der WU bereits in Diskussion sein.