1.723 Neuinfektionen in Österreich
Die Corona-Situation in Österreich ist angespannt, die britische Virusmutation B 1.1.7 auf dem Vormarsch. Die Infektionszahlen sind auch nach drei Wochen Lockdown zu hoch.
Landeshauptleute und Regierung beraten seit gestern, welche Öffnungsschritte dem Land zuzumuten sind. Ziemlich wahrscheinlich keine. Denn die Situation ist eine "höchst volatile" - so formulierte es Kanzler Sebastian Kurz. Man müsse "extrem behutsam vorgehen".
Wie mach Epidemiologe rechnet auch Kärntens Landeshauptmann Peter Kaiser gar mit einer Verlängerung des Lockdowns "bis weit in den Februar hinein". Heute Vormittag äußerte sich eine Expertenrunde nach einem Treffen mit Regierungsvertretern. Tenor: Die Inzidenzen seien derzeit in Österreich zwischen 130 und 150 - und damit "viel zu hoch" für eine Lockerung des Lockdowns.
Was sagen die Zahlen? Von gestern auf heute wurden in Österreich 1.723 Neuinfektionen registriert, 66 Personen sind an oder mit dem Coronavirus gestorben. Der Schnitt der vergangenen Woche liegt bei 50.
Aus den heimischen Spitälern konnten innerhalb der letzten 24 Stunden 37 PatientInnen entlassen werden, auf den Intensivstationen gibt es ein leichtes Plus von fünf Personen zu verzeichnen.
Bisher gab es in Österreich 392.511 positive Testergebnisse. Mit heutigem Stand sind österreichweit 7.053 Personen an den Folgen des Corona-Virus verstorben und 367.785 sind wieder genesen. Derzeit befinden sich 2.010 Personen aufgrund des Corona-Virus in krankenhäuslicher Behandlung und davon 342 der Erkrankten auf Intensivstationen.
Zahlen in den Bundesländern
- Burgenland: 43
- Kärnten: 127
- Niederösterreich: 298
- Oberösterreich: 265
- Salzburg: 151
- Steiermark: 228
- Tirol: 162
- Vorarlberg: 78
- Wien: 371
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Hospitalisierungen in Österreich
Maßgeblich für etwaige weitere Maßnahmen sind vor allem die Spitalskapazitäten. Grob gesagt gilt hier die 100-10-1-Regel: Von 100 infizierten Menschen müssen rund 10 hospitalisiert werden, einer davon landet auf der Intensivstation - und das meist gleich für mindestens 10 Tage.
Wie die Bettenkapazitäten in Spitälern in den einzelnen Bundesländern aussieht, das zeigt die folgende Grafik.
Die folgende Grafik zeigt die 7-Tages-Inzidenz für ganz Österreich, heruntergebrochen auf Bezirksebene.
Die sogenannte Inzidenz gilt als wichtiger Richtwert in der Pandemiebekämpfung. Die Sieben-Tage-Inzidenz gibt die Zahl der Neuinfektionen innerhalb der vergangenen sieben Tage pro 100.000 Einwohner an. Die 14-Tages-Inzidenz wird herangezogen, um langfristige Tendenzen besser darstellen zu können.
In Deutschland etwa liegt die zulässige Obergrenze bisher bei 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner innerhalb einer Woche. In Österreich ist eine solche Grenze nicht genau definiert. In der Corona-Ampel wird eine Region auf Rot gestellt, wenn es eien "hohe kumulative 7-Tages-Inzidenz relativ zur Bevölkerungsgröße" gibt.
Todesfälle in Österreich
Österreichweit sind 6.880 Personen an den Folgen des Coronavirus verstorben.
Corona-Hotspots in Österreich
Folgende Grafik zeigt täglich die neuen Fälle gerechnet auf 100.000 Einwohner - gereiht nach Bezirk.
Anmerkung: Bei Bezirken unter 100.000 Einwohnern sind die Fälle statistisch hochgerechnet um eine Vergleichbarkeit zu gewährleisten. Die in dieser Kategorie angegebenen Neuinfektionen müssen also nicht den tatsächlichen Fällen entsprechen.
Testungen und Anteil positiver Tests
Steigen die Zahlen nur, weil wir mehr testen? Diese Frage beschäftigte vor allem im Sommer die Corona-sensibilisierte Öffentlichkeit. Eine Antwort darauf kann die Positivrate bei den Testungen liegen. War diese im Sommer bei rund fünf Prozent, so landete sie im Herbst bei bis zu 25 Prozent. Wären steigende Neuinfektionszahlen nur auf vermehrte Tests zurückzuführen, dürfte sich der Anteil positiver Tests eigentlich nicht ändern.
Klicken Sie in die Kurve, um die genauen Anzahl der täglich neuen Testungen zu sehen.
Internationaler Vergleich
Acht Monate nach Beginn der weltweiten Corona-Pandemie findet sich Österreich im weltweiten Spitzenfeld des Infektions-Geschehens wieder.