Chronik/Oberösterreich

Zirkus in Linz: Manege frei für die Wissenschaft

Was willst du denn einmal werden? Diese Frage bekommt wohl jedes Kind gestellt. Die Antworten darauf sind vielfältig – im Falle von Airan Berg hätte sie mit sechs Jahren „Zirkusdirektor“ gelautet. Nun, mit 60, ist er es wirklich. Zwar findet man in seinem Zirkus – voraussichtlich – keine Tiere, die Kunststücke machen. Dafür heißt es Manege frei für die Wissenschaft. Denn der Theatermacher und künstlerische Leiter wurde mit der Programmgestaltung des „Zirkus des Wissens“ an der Johannes Kepler Universität (JKU) in Linz beauftragt.

Dieser soll bei Kindern, Jugendlichen aber auch Erwachsenen die Neugierde für die Wissenschaft wecken – und zwar anhand von Theaterstücken, die im dafür eröffneten Gebäude am Gelände des Schlosses Auhof bei der JKU stattfinden sollen. Ein Zirkuszelt gibt es also nicht.

Viel auf Reisen

„Ich war als Kind bei einem Zirkus von Barnum & Bailey (ehem. amerikanisches Zirkusunternehmen, Anm.). Ich fand das damals toll“, erzählt Berg. Sein Traumberuf Zirkusdirektor war damit geboren. Doch, wie so oft, verfliegen Kindheitsträume. Zumindest der Kunst blieb Berg aber treu. Er absolvierte eine Theaterausbildung in Amerika, kam nach Wien, um am Burgtheater zu arbeiten, und ging viel auf Reisen, um weltweit Projekte zu verwirklichen. Immer wieder führte ihn sein Weg auch nach Oberösterreich: Zuletzt war er künstlerischer Leiter des „Festivals der Regionen“.

„Es ist schön, nun etwas machen zu dürfen, wo Zirkus, Theater, Kunst und Wissenschaft miteinander verschmelzen“, sagt Berg. Auch im privaten Umfeld liebt er diese Kombination, ist seine Frau doch Physiklehrerin, seine Tochter studierte „Art & Science“.

Im Frühjahr 2022 soll das Zirkus-Programm stehen. Erste Ideen legt Berg offen: Etwa ein Science-Fiction-Stück, in dem die Planeten erklärt werden. Oder Theaterstücke zu berühmten Wissenschaftern.