Oberösterreicher wollen Strafen für Müllsünder
Von Petra Stacher
Hier Plastik, da Papier, dort Glas – Mülltrennung ist den Oberösterreichern ein großes Anliegen. Das zeigt eine Umfrage vom Marktforschungsinstitut Spectra. Gemeinsam mit Grünen-Landesrat Stefan Kaineder stellte dessen Geschäftsleiter Peter Bruckmüller am Donnerstag bei einer Pressekonferenz die Ergebnisse vor.
Konkret wurden 800 Oberösterreicher und Oberösterreicherinnen zum Thema Müll und Artenvielfalt befragt. 83 Prozent der Befragten gaben an, dass Mülltrennung im eigenen Haushalt eine Selbstverständlichkeit sei. Unverständlich ist für 82 Prozent hingegen, weshalb Lebensmittel den Weg in den Mülleimer finden. 72 Prozent fordern deshalb, Möglichkeiten zu schaffen, nicht mehr ganz frische oder kürzlich abgelaufene Lebensmittel zu verwerten. 59 Prozent sind für Strafen, wenn Müll falsch entsorgt wird.
Politischer Auftrag
Dennoch kaufen nur 17 Prozent Getränke und Milchprodukte in Pfandflaschen. Kaineder ortet einen politischen Auftrag: „Wir brauchen ein österreichweites Pfandsystem.“ Es fehle aber schlicht das Angebot. „Hier gibt es einen großen Widerstand aus der Wirtschaft, aber nicht aus der Bevölkerung, wie diese Umfrage zeigt“, sagt er.
Besonders Frauen liegen solche Themen laut der Umfrage am Herzen. „Da müssen sich die Männer beim ,Krawattl’ nehmen“, sagt Bruckmüller. Beeindruckt zeigt er sich von der Sensibilität der Jugendlichen – dies sei nicht selbstverständlich. Zudem gebe es für das Thema Artenvielfalt bei Weitem nicht so ein hohes Bewusstsein wie für die Mülltrennung.