Chronik/Oberösterreich

Missbrauchsvorfwürfe gegen Arzt: Buben in See-Villa eingeladen

Ein in der Region hoch angesehener Arzt, der unter Jugendlichen als cool galt und die Sprache der Jugend gesprochen haben soll. So beschreibt ein Opferanwalt jenen oberösterreichischen Arzt, der über Jahre hinweg 95 Buben sexuell missbraucht haben soll. Die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Wels laufen aktuell, für den Mediziner gilt die Unschuldsvermutung.

"Er hat an Schulen sogar Aufklärungsunterricht für Burschen gegeben", berichtet Opferanwalt Franz Hofmann, der neun mutmaßlich missbrauchte, heute erwachsene, Opfer vertritt, in den Oberösterreichischen Nachrichten. Dabei sei der Medizinier bei den Jugendlichen gut angekommen. Der Mann sei als "der coole Arzt, der über Sex redet", bekannt gewesen, sagt Hofmann.

So sei der Verdächtige auch an Handynummern von Schülern gekommen. In der Folge sei es zu Treffen außerhalb der Ordination, in einer Pizzeria und in einem Anwesen an einem See, das dem Arzt gehörte, gekommen. Freunde des Mediziners hätten ihre Kinder teilweise bei dem Mann, der auch bei gesellschaftlichen Anlässen ein gern gesehener Gast war, in Behandlung geschickt.