Chronik/Oberösterreich/Linz

Linz: Amokfahrer bedroht Justizbeamte im Gefängnis

Anfang Jänner hat ein 41-jähriger irakischer Staatsangehöriger in Linz für großen Schrecken gesorgt. Er soll zunächst seine Ehefrau mit einem Messer attackiert und dann auf der Flucht zwei Polizisten niedergefahren haben.

Alle drei Beteiligten wurden schwer verletzt. Der Verdächtige will jedoch nichts mitbekommen haben, er habe es zumindest nicht absichtlich getan, wie er bei seiner Einvernahme zu Protokoll gab.

Weiters gab der Verdächtige laut der Staatsanwaltschaft an, dass seine Frau, eine 42-jährige Rumänin, ihm "ins Messer gelaufen" sein soll und er sie nicht absichtlich verletzt hatte. Laut Staatsanwaltschaft wies die Frau jedoch drei Messerstiche am Oberkörper auf.

Belastung durch die Ehefrau

Mittlerweile wurde die Ehefrau jedoch einvernommen und hat gegen ihren Mann, den 41-jährigen Amokfahrer ausgesagt. Sie habe ihn schwer belastet, heißt es seitens der Staatsanwaltschaft.

Auch in der Untersuchungshaft ist der 41-Jährige bereits mehrmals aufgefallen. Nach gefährlichen Drohungen gegenüber Justizwachebeamten und Widerstand gegen die Staatsgewalt, habe er auch einen Dolmetscher während einer Einvernahme vor Gericht bedroht.

Ein psychiatrisches Gutachten sowie ein Kraftfahrzeug- und Waffengutachten liegen bisher noch nicht vor, diese werden gerade erstellt.

Beschuldigter weist Vorwürfe zurück

In einer ersten Einvernahme habe der Beschuldigte die Amokfahrt zum Großteil als Unglück geschildert. So habe er die beiden Polizisten, eine 21-Jährige und ein 26-Jähriger, nicht absichtlich verletzt, versicherte er. Das Auto sei ihm ausgebrochen, wodurch er die beiden Polizisten schwer verletzt habe.

Die Langwaffe, die er bei sich trug, hatte er von einem der verletzten Polizisten genommen. Er habe sie lediglich an sich genommen, um sich später selbst zu richten, erklärte der Mann der Polizei. Der 41-jährige Iraker sei bei der Tat schwer betrunken gewesen und hätte Drogen konsumiert gehabt. Ein Alkotest ergab 0,6 Promille.

Bei den Opfern konnte Schlimmeres verhindert werden. Die Tochter der 42-jährigen Frau konnte ihre Mutter vor Schlimmerem bewahren. Und ein Polizist konnte seine Kollegin noch im letzten Moment von dem Auto wegstoßen. Die Polizistin geriet somit "nur" mit dem Bein unter das Auto, während ihr Kollege 17 Meter weggeschleudert wurde. Seit dem Vorfall befindet sich der Verdächtige in Untersuchungshaft und habe seither jede Aussage verweigert.