Chronik/Niederösterreich

NÖ: Weitgehend normaler Schulstart, aber Appell an die Eltern

Nach den von der Corona-Pandemie geprägten und eingeschränkten Schuljahren steht am kommenden Montag in Niederösterreich „ein weitgehend normaler Start ins Schuljahr“ an.

Für 200.000 Schüler und 23.000 Pädagogen startet der Schulalltag, Corona sei zumindest vorerst nicht wieder das bestimmende Hauptthema, kündigen Bildungslandesrätin Christine Teschl-Hofmeister (ÖVP) und NÖ Bildungsdirektor Johann Heuras an. Damit das auch so bleibt appellieren aber beide an die Eltern: „Bitte testen Sie ihre Kinder am Montag vor Schulbeginn“.

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Das grundsätzliche Motto für das Schuljahr sei, dass Schulen und Klassen nicht mehr gesperrt werden müssen und „distance learning“ so weit wie möglich vermieden wird, so Teschl-Hofmeister. Flächendeckende Antigentests in den Schulen wird es vorerst nicht gegeben. Individuelle Tests in den Schulen sind aber jederzeit möglich, sagt sie. Anders als vom Bund vorgesehen, werden infizierte, aber symptomlose Lehrer in NÖ nicht unterrichten, können sich aber administrativ betätigen.

Gute Stimmung

Trotz vieler Herausforderungen sei die Stimmung in den nö. Schulen grundsätzlich sehr gut, weil eine gute und intensive Vorbereitung gelungen sei, behauptet Heuras. Für 18.767 Taferlklasser beginnt heuer der viel zitierte Ernst des Lebens. Unter schwierigen Umständen und mit großem Engagement sei es trotz des vorherrschenden Lehrermangels in etlichen Bereichen gelungen, „dass jede Klasse ihren Lehrer hat“, lobt Teschl-Hofmeister die Bildungsdirektion. Dabei würden viele Lehrer in anderen fachfremden Bereichen im Unterricht aushelfen. Reserven seien aber nicht vorhanden, gesteht Heuras.

Eine weitere Herausforderung, auf die man aber gut vorbereitet ist, so die Landesrätin, stellen die 3.200 schulpflichtigen ukrainischen Kinder, die in NÖ leben dar. Das sind um rund 700 mehr als zum Ende des vergangenen Schuljahres. Wieviele von ihnen am Montag tatsächlich in die Schule geschickt werden, wisse man  nicht, man sei aber gut vorbereitet, versicherten Teschl-Hofmeister und Heuras. 39 ukrainische Pädagoginnen habe man zur Unterstützung in den Schulen eingestellt.

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Von den 23.000 Lehrern im Landesbereich sind in NÖ 14.600 in den Pflichtschulen und 7.600 in den Mittelschulen und weiters 700 in den Berufsschulen engagiert. 450 „NÖ-Lehrer“ und 236 im Bundesbereich, sind in Pension gegangen. Beim Land wurden 700 und bei den  Bundesschulen 375 neue Pädagogen verpflichtet. Das Problem des Lehrermangels werde auch dadurch verschärft, dass 50 Prozent der Junglehrer nur Teilzeitverpflichtungen in den Schulen eingehen, weil sie nebenbei noch ihren Master machen müssen, so Heuras. Er fordert deshalb eine entsprechende gesetzliche Korrektur im Bereich der Lehrerausbildung.

Deutlich zurückgegangen ist laut Heuras die Zahl der für den Hausunterricht angemeldeten Schüler. Waren es zum Schulstart im Vorjahr 2.049 Kinder und Jugendliche, so sind es heuer nur mehr 1.056. „Für uns ein positives Signal“, sagt der Bildungsdirektor.