Prozess: 17-Jähriger wollte Bäume retten, doch er war Corona-positiv
Der junge Mann, der am Dienstag auf der Anklagebank im Saal 201 des Landesgerichtes St. Pölten platznehmen muss, hatte noch nie Probleme mit der Justiz. Er ist ein guter Schüler, hilft seinen Eltern bei der Arbeit und will demnächst die Matura machen.
Vermutlich war es auch sein Eifer, der ihm nun einen Prozess einbrachte. Am 31. Dezember 2021 meldete sich der örtliche Förster bei der Familie des Angeklagten, um ihr mitzuteilen, dass Bäume in Gefahr seien. Der Schnee hatte Wurzeln nach oben gedrückt, es bestand die Möglichkeit, dass die Pflanzen dadurch Schaden nehmen könnten.
Mit seinem Bruder und dessen Freundin setzte man sich ins Auto, um in den Wald zu fahren. Doch der 17-Jährige hätte das Haus eigentlich gar nicht verlassen dürfen. Der Grund: Der junge Mann war Corona-positiv und hatte bereits einen Absonderungsbescheid von der Bezirkshauptmannschaft Scheibbs erhalten.
Bei der Rückfahrt wurde das Trio von der Polizei gestoppt, die Dinge nahmen ihren Lauf. "Ich habe mir gedacht, dass für die Landwirtschaft eine Ausnahmeregelung gilt", sagt der Angeklagte zum Richter. Nachsatz: "Ich habe einen Blödsinn gemacht."
Das Urteil: Der Mostviertler kommt mit einer Diversion davon, insgesamt muss er aber 60 Stunden gemeinnützige Arbeit leisten.
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