Aus diesem Kühlschrank kann sich ganz St. Pölten bedienen
Von Sophie Seeböck
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Mit Äpfeln, Orangen, aber auch Keksen und Müsliriegeln sowie Teigwaren sind die beiden Kühlschränke am Areal des Sonnenparks der Landeshauptstadt gefüllt. Und zwar sind das Lebensmittel, die ohne der Rettung durch Foodsharing St. Pölten, in die Mülltonne gewandert wären.
"Egal, ob jemand 300 oder 3.000 Euro am Konto hat, hier kann jeder zugreifen", erklärt Food Saver (Essensretter, Anm.) Manuel Binder das Konzept der sogenannten "Fairteiler".
Neuer Kühlschrank
Die von St. Pöltner Studentinnnen in ihrem Wohnheim initiierte Lebensmittel-Tauschbörse, übersiedelte in den öffentlichen Raum. Nachdem einer der beiden Kühlschränke schnell nicht mehr funktionsfähig war, wurde vor Kurzem dank Unterstützung der Sparkasse Niederösterreich Mitte West sowie des Elektrotechnikunternehmens Klenk und Meder ein neues Gerät aufgestellt.
Die Kühlschränke werden laut Binder gut von der Bevölkerung angenommen. Mittlerweile seien nicht mehr nur Studierende, sondern Mitglieder jeder Gesellschaftsschicht im Kampf gegen die Essensverschwendung aktiv.
Privatpersonen und Betriebe
"Im Großraum St. Pölten sind 45-50 aktive Food Saver unterwegs, länger als 20 bis 30 Minuten fahren wir aber nicht von den Betrieben zu den Kühlschränken ", erklärt er. Sie holen jede Woche Lebensmittel, die ansonsten weggeschmissen werden würden, bei Supermärkten, Reformhäusern oder Bäckereien ab. Diese werden unter anderem dann in den "Fairteiler" gebracht, wo jeder zugreifen darf.
Momentan zählt Foodsharing St. Pölten von der Drogerie, über Supermarktketten bishin zu kleinen regionalen Greisslern sieben Partner. Doch auch private Personen, die zum Beispiel vor dem Urlaub oder nach einer Feier Essen vor der Tonne bewahren wollen, sind eingeladen Überflüssiges in den Sonnenpark zu bringen.
Hygieneplan
In die "Fairteiler" komme aber nicht alles was übrig bleibt, sondern "nur das, was wir auch selbst noch essen würden", so Binder. Leicht verderbliche Produkte wie Fisch, Fleisch oder Eier kommen somit erst gar nicht in die Kühlschränke.
Täglich werden die "Fairteiler" nach einem Hygieneplan gereinigt und eventuell Verdorbenes aussortiert.