Nur noch ein Bezirk in Österreich mit Inzidenz über 100
Von Marlene Penz
Mit einer 7-Tage-Inzidenz von 106,9 ist Waidhofen an der Ybbs im Mostviertel in Niederösterreich aktuell österreichweit der größte Hotspot. Der Bezirksschnitt liegt derzeit nämlich bei einer Inzidenz von 17,4. Mit 106,9 Infizierten pro 100.000 Einwohner in den letzten sieben Tagen ist man weit abgeschlagen, an zweiter Stelle folgt Imst in Tirol mit 46,3.
Von einer besorgnisregenden Situation will man in Waidhofen aber nicht sprechen, wegen der geringen Einwohnerzahl (rund 11.130) würde schon ein Cluster die Inzidenz hinaufschnellen lassen, sagt die zuständige Amtsärztin Margit Kortschak.
Cluster in Schule bzw. Kindergarten
Und genau das ist der Fall. „Wir haben derzeit neun Fälle in drei Familien, in denen die Kinder gemeinsam zur Schule bzw. in den Kindergarten gehen“, führt Kortschak aus. Die Situation habe man aber Griff, es sei rasch reagiert worden, die betroffenen Klassen und Kindergartengruppen abgesondert und alle Kinder getestet worden. „Dabei war kein Test positiv. So schnell wie die Inzidenz extrem hinaufging, wird sie auch wieder sinken“, ist sich die Ärztin sicher.
Keine regionalen Maßnahmen
Und auch beim Land Niederösterreich schätzt man die Situation so ein. 14 Fälle im ganzen Bezirk, die auf zwei Cluster zurückgeführt werden könnten, seien nicht alarmierend. „Wir haben das auch schon in der Vergangenheit beobachtet, dass in Bezirken und Gemeinden mit schwächerer Bevölkerungsstruktur – also weniger Einwohnern - kleinere Cluster, die häufig auf Familien beschränkt sind, zu einer hohen 7-Tage-Inzidenz führen“, sagt ein Sprecher aus dem Büro der Gesundheitslandesrätin Ulrike Königsberger-Ludwig (SPÖ).
Solche Ausreißer werden aber genau beobachtet, wobei auch anderer Indikatoren zur Bewertung miteinfließen: "So fließt auch ein, wie die Rückverfolgbarkeit der Übertragungskette als Ergebnis des Contact Tracings aussieht, welche Testkapazitäten vorhanden sind sowie wie stark die Auslastung auf den auf Intensivstationen ist", so die Landesrätin selbst. Aktuell seien im Bezirk Waidhofen/Ybbs alle Infektionswege nachvollziehbar. "Aus diesem Grund sind aus heutiger Sicht keine Maßnahmen nötig“, betont Königsberger-Ludwig.